Montag, Februar 10, 2025

Das Rautendach ist das weithin sichtbare Erkennungszeichen des neuen Hauptbahnhofs und Beleg für österreichische Stahlbaukunst.Die herausragende Bedeutung des Projekts Hauptbahnhof schlägt sich auch in der Architektur nieder. Vor allem das spektakuläre Rautendach über den Bahnsteigen dürfte bei den Reisenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die signifikante Dachkonstruktion, die sämtliche Bahnsteige überspannt und dank einer partiellen Lichtdurchlässigkeit für natürliches Licht sorgt, ist das optische Aushängeschild des neuen Wiener Hauptbahnhofes. Die Entwicklung und Planung des Daches übernahm das sogenannte »Wiener Team«, eine Arbeitsgemeinschaft von Architektur-, Planungs- und Ziviltechnikerbüros, für die Ausführung der Stahl-Dach-Konstruktion zeichnet die Unger Steel Group, die Nummer eins im europäischen Stahlbau, verantwortlich. Den Zuschlag des Bauherren ÖBB gab es für das Gesamtpaket aus Stahlbau-, Schlosser-, Glas- und Spenglerarbeiten. Der Startschuss für die Montage fällt am 1. Juni 2011, geplantes Bauende ist am 25. Februar 2014. Dann wird ein gefaltetes, rautenförmiges Dach über den fünf Bahnsteigen schweben. Die 14 Rauten, jeweils 76 Meter lang, werden in Bahnsteigrichtung alle 38 Meter mit einer Zwillingsstütze abgestützt. Im Zentrum öffnet sich die Konstruktion und gibt ein 180 Quadratmeter großes Oberlicht frei.  Mit der Breite von rund 120 Metern und einer Länge von 210 Metern misst das Rautendach insgesamt 25.000 Quadratmeter und erhebt sich bis zu 15 Meter über Bahnsteigniveau. Auf der Ostseite wird die dynamische Rautenstruktur in ein System aus Einzelbahnsteigdächern übergeführt, das weitere 11.000 Quadratmeter Fläche bedeckt. Und auch der Vorplatz Süd wird mit einem Vordach geschützt. Die größte Herausforderung an die Unger Steel Group ist das markante architektonische Konzept. Damit sollen später einzigartige Lichteffekte generiert werden: Dank der transparenten Konstruktion des Bahnsteigdachs wird das Gebäudeinnere bei jedem Wetter von Licht durchflutet, in der Nacht wird sich die Halle als hell erleuchtetes Faltwerk zeigen.

 

>> Zahlen und Fakten:

> Projekt: Dachkonstruktion der Verkehrsstation und Anlage Ost des Hauptbahnhofs Wien.
> Bauherr: ÖBB Infrastruktur AG.
> Architekten: ARGE «Wiener Team» (Werner Consult/ISP/STOIK/TECTON/PISTECKY) mit dem Architektenteam Hotz/Hoffmann-Wimmer.
> Bauzeit: 2011 bis 2014. Montage: 1.6.2011 bis 25.2.2014 in Etappen.
> Ausführendes Unternehmen: Unger Steel Group.
> Leistungen Unger: Stahlbau: Stützen, Dachkonstruktion, Rohrfachwerk-Maste, Fahrleitungskomponenten, Instandhaltungsstege innerhalb der Rautendächer, Schlosser-, Glas- und Spenglerarbeiten.
> Fläche: circa 40.000 m² Dachfläche sowie Untersichten.
> Verarbeiteter Stahl: 4.700 Tonnen.

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