Wohnbau und Siedlungspolitik können einen großen Beitrag zur Lösung von Verkehrsproblemen leisten, so eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich VCÖ.
Dort, wo die Siedlungsdichte hoch ist, nutzt jede dritte Person täglich öffentliche Verkehrsmittel. Wo die Siedlungsdichte niedrig ist, ist nur jede 15. Person täglich mit Bahn oder Bus unterwegs. Um das Verkehrsaufkommen gezielt steuern zu können, regt VCÖ-Experte Martin Blum eine Erweiterung des Energieausweises und eine Reform der Wohnbauförderung an. Derzeit gibt der Energieausweis nur Auskunft darüber, wie energieeffizient eine Wohnung ist, lässt aber völlig außer Acht, dass die Mobilität der Energiefresser schlechthin ist. Selbst ein Niedrigenergiehaus mit Auto hat laut VCÖ einen deutlich höheren Energieverbrauch als ein Standardhaus ohne Auto. Deshalb will Blum den Energieausweis um den Bereich Mobilität erweitern und daran die Wohnbauförderung knüpfen. Kritik gibt es auch an der Auflage, für jede neu gebaute Wohnung zumindest einen Pkw-Stellplatz zu schaffen. Das würde den Wohnbau unnötig verteuern und zusätzliches Verkehrsaufkommen fördern.
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