S&T übt sich im Selbstversuch an einer virtualisierten Desktop-Infrastruktur. Und blickt einem neuen Markt erwartungsvoll entgegen.
Ein Nachhinken in Sachen Administrationseffizienz hat dazu geführt, dass bei den IT-Dienstleistern und IT-Abteilungen in Unternehmen dringend neue Lösungen für Desktopservices und Gerätemanagement gesucht werden. Nun, eigentlich sind sie ja bereits gefunden: Virtualisierungslösungen von Citrix oder VMware reduzierten den Hardwarebedarf im Serverraum auf ein Mindestmaß. Durch die virtuellen Maschinen konnte Gerät um Gerät eingespart werden. Virtualisierung steht seit gut zwei Jahren an oberster Stelle der Aufgabenlisten der IT-Verantwortlichen in den Unternehmen.

Wie es funktioniert
»Bei der Desktop-Virtualisierung wird das Computing-Environment vom Endgerät entkoppelt. Die Anwender greifen jederzeit und von jedem Ort gesichert über das Internet auf ihre gewohnte Arbeitsumgebung zu, die zentral gemanagt wird«, erklärt er. Durch die Standardisierung auf der Ebene des Betriebssystems und zunehmend auch auf Applikationsebene ist der VDI-Betrieb wesentlich günstiger als herkömmliche Umgebungen. Virtualisierte Desktop-Umgebungen sind einfacher zu verwalten und zu administrieren. Die Gesamtkalkulation für VDI-Projekte ergibt TCO-Einsparungsmöglichkeiten von bis zu 40 Prozent.
Im Selbstversuch stand über den benötigten Hardware-Kapazitäten ein großes Fragezeichen – dieser Aspekt erwies sich aber als unkritisch. Moderne Server- und Speichersysteme sind bereits dermaßen leistungsfähig, dass eine höhere Auslastung sogar aus Effizienzgründen angestrebt werden sollte, so das Fazit. Die eigentlichen Gewinner aber sind Betrieb und Administration: »Mit der VDI-Technologie kann ein System-Engineer statt bis 400 Arbeitsplätze locker 2.000 Desktops betreuen.«
In den Wettbewerb der Anbieter hat sich nach Citrix und VMWare inzwischen auch Microsoft eingeklinkt. S&T Austria empfiehlt, die Technologien nach ganz individuellen Aspekten zu bewerten: Eine VDI-Lösung müsse auf längere Sicht zum Unternehmen passen, um ihr volles Einsparungspotenzial zu entfalten.
Virtualisierter Desktop – wer einmal damit gearbeitet hat, heißt es, will nie wieder zurück. Die Nutzer können so plötzlich über jede Internetanbindung ihren Arbeitsplatz erreichen. Die Vorteile werden den Menschen nach und nach bewusst. Dank VDI zeigt das Konzept »Bring Your Own PC« – der sicheren, flexiblen Nutzung der eigenen, privaten Endgeräte am Arbeitsplatz – schon erste konkrete Ansätze.