Mittwoch, Jänner 22, 2025

Die Marktanalysten von Kreutzer, Fischer und Partner haben auch im April wieder einige bauaffine Studien präsentiert. Dieses Mal im Branchenradar: Fertighäuser, Dächer, Dämmstoffe sowie Putze und Mörtel.

Die Fertighaushersteller blicken auf ein schwieriges Jahr 2009 zurück. Die Nachfrage ist um 4,5 % auf 4.015 Häuser geschrumpft. Treiber der negativen Entwicklung sind laut Andreas Kreutzer zum einen vier Prozent weniger Baubeginne bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Gleichzeitig schrumpft aber auch die Fertighausquote von 28,9 % auf 28,4 %. »Offensichtlich sinkt das Vertrauen privater Bauherrn in die Hersteller von Fertighäusern, als Folge sich häufender Unternehmenspleiten wie Hansa-Haus, Kampa oder Romberger in den letzten beiden Jahren«, sagt Kreutzer. Positiv für die Branche ist, dass zumindest die Preise stabil bleiben. Der Durchschnittspreis steigt um 0,8 % auf 158.000 Euro pro Haus. Grund dafür ist ein insgesamt steigender Ausbaugrad. So wächst etwa der Anteil der schlüsselfertigen Gebäude um fünf Prozentpunkte auf nunmehr 35,7 %.

Wenig Putze, kaum Mörtel
Auch für die Putz- und Mörtelbranche war 2009 ein Jahr zum Vergessen: Die Nachfrage sank laut Kreutzer im Vergleich zum Vorjahr um fast 8 %. Verantwortlich dafür ist der starke Rückgang im Objektbau. Am stärksten betroffen sind die Produktgruppen Grobputze und Mauermörtel mit -2,3 % und Maschinenputze mit -7,3 %. Die Edelputze bleiben mit einem Rückgang von 1,6 % vergleichsweise stabil. Einzig die Produktgruppe der Endbeschichtungen wächst entgegen dem sonstigen Markttrend um 1,1 %. Dieses Segment profitierte laut Kreutzer von der steigenden Nachfrage nach thermischer Gebäudesanierung.

Hagel sei Dank
Mit einem blauen Auge davongekommen sind 2009 die Hersteller von Dachmaterialien. Nur um ein Prozent hat der Absatz gegenüber 2008 nachgegeben. Insgesamt wurden rund 13,3 Mio. Quadratmeter Dachziegel, Betonsteine, Eternit- und Prefa-Eindeckungen ver­kauft. Zu verdanken hat die Branche diese glimpfliche Bilanz den teils heftigen Unwettern, die Mitte des Vorjahres über Oberösterreich, Salzburg und Tirol hinweggefegt sind und mit walnussgroßen Hagelkörnenr tausende Dächer beschädigt haben. Laut Kreutzer stützt alleine das Unwetter den Markt mit rund 500.000 Quadratmetern. Dazu kommen noch leichte Impulse aus der thermischen Gebäudesanierung, wenngleich davon die Fassadenhersteller deutlich mehr profitieren.

Highflyer Dämmstoffe
Es gibt aber auch noch richtig gute Nachrichten aus der Branche. Der Markt für Dämmstoffe zeigt sich von der Rezession völlig unbeeindruckt. Die Nachfrage ist 2009 um 2,1 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 2009 rund 6,2 Mio. Kubikmeter abgesetzt. Das entspricht in etwa dem Dämmstoffbedarf für 95.000 Einfamilienhäuser.
Als Wachstumstreiber identifiziert Andreas Kreutzer wenig überraschend die thermische Gebäudesanierung. Im Vergleich mit anderen Produkten zur energetischen Gebäudesanierung liegt das Wachstum bei Dämmstoffen über jenem von Fenstern (+0,6 %) und leicht hinter Wärmedämmverbundsystemen
(+2,7 %). Begünstigt wird die steigende Nachfrage laut Kreutzer auch durch sinkende Preise. Infolge günstiger Rohstoffkosten sinkt etwa der Durchschnittspreis für das für Fassadendämmung gerne verwendetet EPS um mehr als zwölf Prozent. Der Durchschnittspreis bei Steinwolle sinkt um rund zwei Prozent.r

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