Nach intensiven Verhandlungen einigten sich die Bausozialpartner auf ein Lohnplus von 2,7 % für knapp 100.000 Arbeiter*innen in Bauindustrie und Baugewerbe für das Jahr 2025 sowie auf eine Inflationsabgeltung in der Höhe des VPI für 2026.
Die Beschäftigten am Bau bekommen ab 1. Mai 2025 ein Plus von 2,7 Prozent. Bei einem Facharbeiter entspricht das einer Lohnerhöhung von Ꞓ 1280 ,- pro Jahr ohne Zulagen, Prämien und Taggeldern. Überzahlungen bleiben aufrecht. Der neue kollektivvertragliche Mindesteinstiegslohn beträgt Ꞓ 2.786,58 und der neue kollektivvertragliche Facharbeiter-Einstiegslohn Ꞓ 3.271,35. Beide Einstiegslöhne sind damit die höchsten in ganz Österreich. Die Taggelder werden ebenfalls angehoben. Die pauschale Fahrtkostenvergütung von bisher 10 Cent je Kilometer wurde auf 12 Cent angepasst. Diese Vergütung gebührt, wenn der Arbeitgeber weder eine Transportmöglichkeit für die Anfahrt auf die Baustelle zur Verfügung stellt noch die Fahrtkosten für öffentliche Verkehrsmittel übernimmt.
Die Bausozialpartner im O-Ton
Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger: „Die Kostenentwicklung am Bau war in den letzten Jahren sehr fordernd und stellt die Branche vor große Herausforderungen. Umso wichtiger war es, gemeinsam mit den Sozialpartnern einen für beide Seiten vertretbaren KV-Abschluss für die nächsten beiden Jahre zu schaffen. Ich bedanke mich bei allen Verhandlern.“
GBH-BV Abg. z. NR Josef Muchitsch zu den Verhandlungen: „In politisch und wirtschaftlich schwierigsten Zeiten konnten wir einen Abschluss erzielen. Ein wichtiger Erfolg und ein kräftiges Zeichen der Bau-Sozialpartner. 3 Jahre Rezession im Bausektor, steigende Kosten und sinkende Beschäftigung beeinflussten die Verhandlungen schwer. Es ist entscheidend, den Konjunkturmotor Bau am Laufen zu halten, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die Beschäftigten angesichts der steigenden Preise nachhaltig zu unterstützen. Mit diesem Abschluss ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung gelungen.“
Fachverbandsobmann Peter Krammer: „Mit dem KV-Abschluss wurde angesichts der angespannten Marktsituation versucht, einen beiderseits vertretbaren Kompromiss zu finden. Das wechselseitige Verständnis der Verhandlungspartner hat wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen. Der Abschluss ist auch ein deutliches Signal für eine funktionierende Bau-Sozialpartnerschaft.“