Bauteilaktivierung bietet eine innovative Möglichkeit, Wohnräume nicht nur komfortabel, sondern auch klimafreundlich zu gestalten. In Projekten wie "Jonas am Feld" in Wien wird deutlich, wie diese Technologie dazu beiträgt, zukunftsorientiertes Wohnen zu realisieren.
Im 22. Wiener Gemeindebezirk, wenige Fußminuten vom Badeteich Hirschstetten, entstehen mit „Jonas am Feld“ 148 frei finanzierte Eigentumswohnungen. Die Fertigstellung ist für Mai 2025 geplant. Die BWSG (Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft, registrierte Genossenschaft) setzt mit ihrem Wohnbauprojekt auf viel Grünraum, diverse Nahversorger und auf energieeffiziente Betonbauteile der MABA Fertigteilindustrie GmbH, einer Tochter der Kirchdorfer Gruppe. „Als BWS-Gruppe haben wir uns dem Ziel verschrieben, leistbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen in Österreich sicherzustellen. Mit Jonas am Feld kommt das dritte frei finanzierte Eigentumsobjekt in der Berresgasse auf den Markt und zwar mit einem hohen Ausstattungsstandard auch im Hinblick auf die Heiz- und Kühlsysteme“, sagt Dr. Mathias Moser, Vorstand BWS-Gruppe bei der Gleichenfeier im Juni.
Besonderheiten bei „Jonas am Feld“
„Jonas schließt den Kreis der gelungenen Projekte der BWS-Gruppe im Stadtquartier Berresgasse.
Um den klimatischen Herausforderungen, welche auf uns zukommen, besser entsprechen zu können, hat sich die BWSG entschlossen, bei diesem Projekt eine Bauteilaktivierung auszuführen, die sowohl eine Heizung als auch eine Kühlung der Bauteile ermöglicht. Ein System aus Fertigschächten, Vollfertigteilwänden und Elementdecken mit integrierter Heizung/Kühlung sorgt für einen erhöhten Vorfertigungsgrad, wodurch eine Optimierung der Rohbauarbeiten und Installationsarbeiten gegeben ist. Den ökologischen Anforderungen eines modernen Wohnbaus wird durch Tiefenbohrungen, Bauteilaktivierung und PV-Anlagen genüge getan“, gibt Frau Dr. Hanke, Geschäftsführerin Voitl & Co, Einblick in die Besonderheiten des Projekts.
Unter anderem ein Highlight an diesem Projekt sind die oberflächennahen, bauteilaktivierten Elementdecken (Klimadecke), die als Fertigteile der MABA vom Standort Gerasdorf/NÖ angeliefert wurden. In den Elementdecken sind Heiz- und Kühlrohre bereits integriert, die eine effiziente Temperaturregulierung der Räume ermöglichen. Die eingebauten Heiz-Kühlrohre werden auf der Baustelle nur mehr gekoppelt und zurück zum Verteiler geführt. Insgesamt wurden 10.000 m2 Klimadecken und 5.000 m2 Elementdecken verbaut, in die 80.000 Laufmeter Verrohrung eingebaut und weitere 10.000 m Rohre bauseits verlegt wurden.
Durch die Bauteilaktivierung können die Räume individuell über Raumthermostate und Zonenventile reguliert werden. Das Konzept und die innovativen Klimadecken der MABA wurden bereits erfolgreich in anderen Projekten wie der Hockeyhalle Wien umgesetzt, die neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit in Sportanlagen setzt.
Mit dem Projekt „Jonas am Feld“ zeigt die BWSG, dass energieeffizientes und nachhaltiges Wohnen mit modernen Betonbauteilen möglich ist. Die Kombination aus bauteilaktivierten Decken, Heiz- und Kühlsystemen sowie individueller Temperatursteuerung sorgt für hohen Wohnkomfort bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch.
Details zur KLIMADECKE der MABA
Die von der MABA am Standort Gerasdorf bei Wien entwickelte Klimadecke ist eine Elementdecke mit werksseitig integrierter, oberflächennaher Bauteilaktivierung.
Im Gegensatz zu herkömmlichen bauteilaktivierten Decken, bei denen die Register im Ortbetonverfahren oberhalb der unteren Bewehrung eingebaut werden, befinden sich die Heiz- und Kühlregister in der Klimadecke von MABA signifikant näher an der Oberfläche, nämlich unterhalb der unteren Bewehrung, wie in der Visualisierung zu sehen ist. Dies ermöglicht eine schnellere Regulierung der Heiz- oder Kühlleistung. Zusätzlich zu den werkseitig angefertigten Rohrregistern werden auch beigestellte Module in den Elementdecken integriert.
Die großflächige Temperierung der Klimadecke in Verbindung mit Wärmepumpensystemen ermöglicht eine Senkung der Raumtemperatur um 1–2 Grad Celsius bei gleichbleibender thermischer Behaglichkeit. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch von Gebäuden um durchschnittlich 6–12 % reduzieren.
Klimadecke: Konstruktion der werksseitig bauteilaktivierten Elementdecke.