Montag, Februar 24, 2025
Nachhaltigkeit in Perfektion
»Mein Fokus ist es, die Trends, die ich von außen sehe, einzubringen und auf mögliche Stoßrichtungen aufmerksam zu machen«, betont Julia Weber.

Julia Weber ist überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein Schlüssel für künftige Geschäftschancen ist. Seit 2023 unterstützt sie Doka als Head of Sustainability.


Bereits für mehr als 7.000 Produkte aus den Bereichen Schalung und Gerüst kann das zur Umdasch Group gehörende Unternehmen Doka eine Klimabilanz präsentieren. »Wir sehen Nachhaltigkeit nicht nur als Aufgabe, um die negativen Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit zu minimieren. Alle unsere Produkte müssen klimafit werden und zu unserem Ziel, Net-Zero bis 2040, beitragen. Dafür haben wir zum Beispiel den Klimacheck in der Produktentwicklung eingeführt«, informiert Julia Weber, die seit 2023 bei Doka das Nachhaltigkeitsressort leitet.

Beton sei im Bauwesen notwendig, es braucht aber neue Wege. Gerade Schalungsexpert*innen könnten einen wichtigen Beitrag für nachhaltigeres Bauen mit Beton leisten. »Wir setzen an der Nahtstelle Schalung-Beton an und haben daher einen großen Hebel. Wir forcieren digitale Tools, um CO2-reduzierte Betone effizient auf der Baustelle einzusetzen oder auch neue Technologien, wie etwa die intelligent beheizbare Schalung, die das durch die CO2-Reduktion entstehende schlechtere Frühfestigkeitsverhalten verbessert. Mein Fokus ist es, die Trends, die ich von außen sehe, einzubringen und auf mögliche Stoßrichtungen aufmerksam zu machen.«

Nachhaltige Sicht
»Wenn man sehr themengetrieben ist, will man immer sehr viel in die Umsetzung bringen und einen positiven Handabdruck hinterlassen«, betont die 32-jährige gebürtige Schweizerin, die heute in Wien wohnt. Bei den ÖBB hat sie erste Kreislaufwirtschaftsprojekte mit grünen Bahnhöfe als Schwerpunkt umgesetzt. Das habe für ihre jetzige Rolle wertvolles Know-how mit sich gebracht. Erfahrung hat sie u. a. auch als Programmmanagerin bei der Wirtschaftsagentur Wien gesammelt, wo sie innovative Jungunternehmen aus den Bereichen Technologie, Kreativwirtschaft und Nachhaltigkeit begleitete. Für das Projekt »Drehscheibe Nachhaltigkeit« am Umweltbundesamt war sie Assistentin.

Neben ihrer Tätigkeit bei Doka unterstützt sie Start-ups und KMU in nachhaltigen Innovationsprozessen und beim Aufbau ihrer Impact-Strategie. Weber ist Teil des Experts-4Change-Pool, um junge Change Makers bei ihren Projekten zu unterstützen. Von dieser ehrenamtlichen Tätigkeit profitiert auch Doka, da dadurch externe Trends und Entwicklungen eingebracht werden. »Es ist für mich ein privates Anliegen, junge, engagierte Menschen zu fördern. Es freut mich, dass immer mehr junge Leute im Nachhaltigkeitsbereich tätig sein wollen.« Sie arbeitet daher auch als Vortragende zum Thema »Sustainability Management« an der FH Wiener Neustadt und zum Thema »Entrepreneurship« an der FH des BFI Wien.

In ihrer eigenen Ausbildung war Nachhaltigkeit der zentrale Faktor. »Im Master habe ich Soziale Ökologie studiert und viele Methoden erfahren, wie Impact gemessen wird, welche Maßnahmen bei den großen Hebeln gesetzt werden können.« Einen Bachelorabschluss in Business Administration und Management hat sie an der Universität St. Gallen gemacht. Know-how sammelte sie auch an der Prague Summer School, außerdem hat sie ein Diploma in Advanced Sustainability vom The Institute of Business Sustainability.

Nachhaltiger Weg
»Ich bin 2011 in den Nachhaltigkeitsbereich gegangen, damals waren wir wenige Engagierte und das Thema war nicht sehr stark präsent«, erinnert sie sich. Auch privat ist das Thema für sie aktuell. »Vor einigen Jahren war man noch Exotin, wenn man mit dem Zug auf Urlaub gefahren ist. Mittlerweile ist die Bahn sehr gefragt«, erzählt die Zugbegeisterte. Was ebenfalls zu ihrem Leben zählt, ist Singen. Weber ist Teil des Chors d’accord wien und widmet sich vor allem klassischer Musik. Mit Freundinnen hat sie einen Leseclub gegründet. Fokus sind Autorinnen und junge Frauen, die ihr erstes Buch publizieren. Gerne ist Julia Weber auch auf Weinwanderwegen unterwegs und schätzt guten Rotwein.

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