Der europäische Güteschutzverband für Betonschalungen hat Mindeststandards für die Berechnung von Product Carbon Footprints entwickelt. Mit diesem Meilenstein für die Schalungs- und Gerüstbranche soll ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Baubranche gesetzt werden.
Der Güteschutzverband Betonschalungen Europa e.V. ist der europäische Verband von Herstellern, Zulieferern und Anwendern von Systemen der Schalungs- und Gerüsttechnik. Schon im Frühjahr 2023 startete der Verband eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, einen Standard zur transparenten Quantifizierung eines GSV-Product Carbon-Footprint (GSV-PCF-Standard) für den Bereich der Schalungs- und Gerüsttechnik zu entwickeln. Nach rund einem Jahr intensiver Zusammenarbeit wurde nun ein eine Vereinbarung über Mindeststandards veröffentlicht. Damit setzen Doka, Peri & Co nicht nur neue Maßstäbe in der Branche, sondern tragen auch dazu bei, Produkt-CO2-Transparenz als Standard in der Wertschöpfungskette zu etablieren.
»Wir freuen uns sehr, dass wir unsere langjährige Erfahrung und Berechnungsmethodik in die gemeinsame Arbeitsgruppe des GSV einbringen konnten. Diese branchenweite Vereinbarung zwischen den führenden Hersteller*innen bringt uns einen großen Schritt näher, Product Carbon Footprints besser vergleichen zu können und damit gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb der Schalungs- und Gerüstbranche zu schaffen,« sagt Julia Weber, Head of Sustainability bei Doka und Mitglied in der GSV-Arbeitsgruppe.
Mit gutem Beispiel voran
»Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Transparenz wachsen immer stärker zusammen und valide Daten sind der Schlüssel für nachhaltige Entscheidungen«, ist Robert Hauser, CEO von Doka, überzeugt. Bereits vor zwei Jahren hat man in Amstetten mit der vollständigen Berechnung des Product Carbon Footprints für Doka-Produkte begonnen. Heute stellt die Doka ihren Kunden den CO2-Fußabdruck für über 7.000 Produkte zur Verfügung. Alle PCF-Daten der Doka-Schalungen entsprechen bereits heute dem neuen GSV-PCF-Standard. »Beim Thema Nachhaltigkeit zählen Fakten statt Bauchgefühl«, betont Weber. Genau in diese Kerbe schlägt die Initiative von Doka, mit dem Ziel, Kund*innen in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen zu unterstützen – bei nachhaltigeren Kaufentscheidungen, bei öffentlichen Ausschreibungen mit CO2-Budgets bis hin zur Berechnung des eigenen Corporate Carbon Footprint (Scope-3-Emissionen).
Gleichzeitig ist der PCF ein wichtiger Baustein der Doka-Nachhaltigkeitsstrategie. »Wir verfolgen konsequent unser Ziel Net-Zero bis 2040. Langfristig streben wir immer emissionsärmere Produktstrategien an. Schon heute sind die aus dem Product Carbon Footprint gewonnenen Daten bereits fixer Bestandteil des Innovationsprozesses bei Doka«, so Weber. »Denn transparente Daten sind der Schlüssel für nachhaltiges Bauen.«
Hintergrund: Product Carbon Footprint
Der Product Carbon Footprint (PCF) erfasst alle Treibhausgasemissionen, die ein Produkt in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verursacht. Er dient Unternehmen als wichtiges Instrument, um die Auswirkungen eines Produktes auf das Klima bewerten zu können und zeigt Möglichkeiten auf, wo in der Wertschöpfungskette Emissionen eingespart werden können.