Baumit Österreich musste 2023 ein Umsatz- und Absatzminus hinnehmen, auch das Ergebnis lieferte keinen Grund zur Freude. Investiert wurde trotzdem, vor allem in die Bereiche Produktion und Infrastruktur. Für 2024 und speziell 2025 ruhen die Hoffnungen auf den prall gefüllten Fördertöpfen für die thermische Sanierung.
Die in 25 Ländern aktive Baumit-Gruppe musste 2023 einen leichten Umsatzrückgang von 1,76 Milliarden auf 1,73 Milliarden Euro hinnehmen, wobei das Geschäft in Osteuropa besser lief als in Westeuropa. Davon kann auch Baumit Österreich ein Lied singen. Der Umsatz ist um zwölf Millionen Euro oder 3,6 % auf 320 Millionen Euro gesunken. Dass man über der im letzten Jahr erstmals geknackten 300 Millionen-Marke blieb, lag vor allem an den Preissteigerungen. Denn der Absatz ist sogar um 20 % gesunken. Auch das Ergebnis ist schlechter als im Jahr davor und wird laut Geschäftsführer Georg Bursik »eher nicht in die Geschichtsbücher eingehen«. Alles in allem blicke man auf ein durchwachsenes und sehr forderndes Jahr 2023 zurück. »Obwohl sich das Industrie- und Exportgeschäft gut entwickelte, hatten wir trotz großen Engagements aller Mitarbeiter*innen mit Mengen- und Umsatzrückgängen zu kämpfen«, zieht Bursik Bilanz.
Trotz des schwierigen Umfelds hat Baumit auch 2023 ein umfangreiches Investitionsprogramm umgesetzt. Dieses lag mit rund 23 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Ein großer Teil dieser Investitionen floss in die Bereiche Produktionsanlagen und Infrastruktur. So wurde etwa im Kalkwerk in Wopfing der Ofenfilter samt Abgasleitung ersetzt und die Kalksteinwaschanlage modernisiert und am Standort Peggau auf den Dächern der Lager- und Palettierhallen eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 510 kWp errichtet.
Ausblick 2024
Bei Baumit geht man davon aus, dass auch 2024 ein sehr herausforderndes Jahr für die ganze Branche wird. Leichten Anlass für Optimismus sieht man bei Baumit in der stark erhöhten Sanierungsförderung des Bundes. »Soviel Fördergeld gab es noch nie. Daher mein Appell an alle Eigenheimbesitzer*innen, die eine thermische Sanierung in nächster Zeit planen, das Fördergeld heuer noch abzuholen«, hofft Georg Bursik auf die »Zündung des Sanier-Turbos«, der spätestens 2025 spürbare Wirkung zeigen sollte. Aber auch der Neubau dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Bursik bekräftigt daher die kürzlich im Rahmen der Initiative »Mehr Zuhaus’ in Österreich« geäußerten zentralen Forderungen an die Politik: »Die Wohnbauförderung muss in Richtung drei Milliarden Euro aufgestockt und die Zweckwidmung wieder eingeführt werden. Außerdem muss die KIM-Verordnung aufgeweicht und vereinfacht werden.«