Dienstag, November 19, 2024
Baukonjunktur: Der Ruf nach der Politik
Bild: iStock

2023 ist die österreichische Bauwirtschaft noch moderat gewachsen. Heuer und im nächsten Jahr drohen ohne staatliche Unterstützung aber empfindliche Einbußen, so die aktuelle Branchenradar-Analyse »Bauwirtschaft in Österreich 2024«.

Im letzten Jahr hat sich der Bauproduktionswert laut Branchenradar noch nominal um 1,5 Prozent auf rund 57,9  Milliarden Euro erhöht. Heuer soll die Bauleistung erstmals seit 2010 schrumpfen, und zwar um 4,3 Prozent auf 55,4 Milliarden Euro, so die Einschätzung von Studienautor Andreas Kreutzer. Am schlimmsten werde es den Wohnbau treffen. Kreutzer geht davon aus, dass heuer mit dem Bau von nur 39.600 Wohnungen begonnen werde, der niedrigste Wert seit 13 Jahren. Dass die Sanierung die Neubau-Delle ausgleichen könne, glaubt Kreutzer nicht. »Wie Modellberechnungen zeigen, ist im besten Fall mit einem Erlösplus von etwa 560 Millionen Euro zu rechnen. Dem steht ein Rückgang um 1,9 Milliarden Euro im Neubau gegenüber.« Eine der Hauptursachen für den Einbruch im Wohnbau sieht Kreutzer in einer schwächelnden Wohnbauförderung, die nicht mehr in der Lage sei, für leistbares Wohnen zu sorgen.

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»Seit der Jahrtausendwende hat die Wohnbauförderung rund zwei Drittel an Wert verloren, primär infolge unterlassener Valorisierung mit den steigenden Baupreisen«, so Kreutzer. Um die »Kaufkraft« der Wohnbauförderung zur Jahrtausendwende wieder herzustellen, müsste die derzeitige Dotierung der Wohnbauförderung von rund zwei Milliarden Euro auf rund vier Milliarden Euro nahezu verdoppelt werden. Ob der Bauwirtschaft im kommenden Jahr die Trendwende gelingt, ist laut Kreutzer ungewiss. Ohne staatliche Wachstumsimpulse drohe im Jahr 2025 im Wohnungsneubau ein nochmaliger Rückgang der Bauproduktion um 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr, in der Bauwirtschaft insgesamt um 3,3 Prozent.

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