Mittwoch, November 20, 2024
Gestalten für morgen

Metallbauer präsentieren sich selbstbewusst und feiern ihre Kreativität mit einem eigenen Tag und eigenem Preis.


Der Österreichische Metallbautag 2024 brachte mehr als 200 Besucher*innen am 4. und 5. April nach Aigen im Ennstal und setzte ein starkes Zeichen für die Branche. Unter dem Motto »Gestalten wir Morgen« wurden die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, die Aussichten für die Konjunktur und den Arbeitsmarkt, die Feinheiten der Photovoltaik und die Digitalisierung der Branche diskutiert. Inmitten der malerischen Landschaft der Steiermark bot der Metallbautag eine Plattform für Inspiration, Austausch und Innovation.

Die Expert*innen beleuchteten alle Facetten des Metallbaus und boten wertvolle Einblicke in die Zukunft der Branche. Ein besonderes Highlight des Events war die Verleihung des begehrten Metallbaupreises. Von spektakulären Bauwerken bis hin zu wegweisenden Konstruktionen – die Vielfalt und Kreativität der prämierten Projekte spiegelten das hohe Niveau der österreichischen Metallbaubranche wider. In drei Kategorien, geordnet nach Auftragsvolumen, wurde der Preis vergeben: Für Metallbauten mit einem Volumen von weniger als 100.000 Euro, für Projekte unter einer Million und zuletzt für Projekte über einer Million Euro.

< 100.000 Projekt Jansch

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Wie man eine Wendeltreppe völlig neu interpretieren kann, zeigte Metallbau Jansch aus Hainfeld. Geplant von Arkform realisierte das junge Unternehmen im Auftrag der Wiener Kaufmannschaft eine 8,4 Meter hohe Stahlkonstruktion, die ohne Mittelrohr auskommt, Die Innenwange wurde aus einem Rohr (D600) mit dem Plasmaschneider freigelegt. Dadurch wirkt das Objekt leicht und luftig. »Die Einbringung«, meint Matthias Jansch, »war eine enorme Herausforderung. 150 Einzelteile wurden vor Ort verschweißt.«

 

< 1 Million Projekt Heidenbauer

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Die extravagante, vom Architekturbüro Arkan Zeytinoglu geplante Kuppel des Hotel Motto verbindet die verschiedenen Gebäudeteile. Die präzise Umsetzung der geometrischen Formenmachte die Heidenbauer Aluminium GmbH zum Preisträger in der Projektkategorie bis eine Million Euro Volumen. »Jedes Projekt hat seine Herausforderungen. Man ist ja nie allein auf der Baustelle«, heißt es dazu von der Firma Heidenbauer. »Aber wie man die komplexen Aufgaben miteinander löst, entscheidet über den Erfolg«.

 

> 1 Million Projekt Selinger

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Querkraft plante, Ikea beauftragte und Metallbau Selinger fertigte. In der Kategorie Auftragsvolumen über einer Million Euro siegte das in Straßburg, Kärnten, beheimatetet Unternehmen. Das architektonische Vorzeigeprojekt umzusetzen, war eine logistische Herausforderung im begrenzten innerstädtischen Raum. »Das Bauvolumen, die Komplexität – das waren Riesenthemen, aber die Koordination mit den Planern und den anderen Gewerken hat hervorragend funktioniert«, meint Sebastian Selinger. Deshalb ist ein Vorzeigeprojekt entstanden.

 

Starkes Zeichen

Der Österreichische Metallbautag 2024, erstmals im zweitägigen Format, zog so viele Besucher*innen an wie noch nie. Die Branche präsentierte sich selbstbewusst und von der eigenen Leistungsfähigkeit überzeugt.

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Bild: Hans Tritremmel, Vorsitzender des AMFT, eröffnet den Metallbautag 2024.

Unter dem Motto »Gestalten wir Morgen« widmeten sich die Vortragenden den Herausforderungen, Anforderungen und Möglichkeiten für die Metallbaubranche durch die Klimaveränderung. Hans Tritremmel, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden (AMFT), eröffnete das Tagungsprogramm. Marc Olefs , Leiter der Klima-Folgen-Forschung bei GeoSphere Austria, definierte auch den roten Faden, der sich durch die Veranstaltung zog: Klimaschutz und die Auswirkungen auf das Handeln der Branche. Jürgen Schneider, Sektion Klima und Energie des Umweltministeriums, skizzierte, was Nachhaltigkeits- und Ökobilanzierung in Zukunft bedeuten werden und welche neuen Berichtspflichten auf die Unternehmen zukommen. Gerade der geplante CO2-Ausgleich ist, wie Oliver Dworak vom Energieinstitut ausführte, eine enorme Aufgabe und eine potenzielle Kostenfalle. Benjamin Bittschi vom WIFO beleuchtete Schwachstellen im Wirtschaftsgefüge. So ist die Zahl der Beschäftigen in Österreich zwar hoch, aber leider immer weniger arbeiten Vollzeit. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Österreich fällt im internationalen Vergleich zurück.

Wettbewerb und harte Arbeit
Wettbewerbsfähigkeit muss man sich erarbeiten, legte Heinz Ferk vom Labor für Bauphysik der TU Graz dar. Man muss das Richtige auch richtig machen – und da steckt der Teufel im Detail. Solaranlagen, führte er aus, müssen richtig geplant, richtig installiert und richtig gewartet werden. Dachneigung, Abstand der Paneele zueinander und die leichte Zugänglichkeit sind Faktoren, die über den Erfolg entscheiden. Ist nur ein Teil­element falsch, wird aus einer gut gemeinten Investition ein Abschreibposten. Yvonne Hoppel eröffnete schließlich einen optimistischen Ausblick. Nachhaltigkeit, Resilienz und Digitalisierung sind enorme Herausforderungen, aber auch einmalige Chancen. Die Branche sei hervorragend positioniert, um diese auch zu nutzen und einen wertvollen Beitrag zur künftigen Entwicklung zu leisten.

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Bild: Der Metallbautag 2024 verbuchte erneut einen Besucherrekord.

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Bild: Sieger des Österreichischen Metallbaupreis 2024: Jansch, Heidenbau, Selinger

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