Trotz der hohen Förderungen hat der Dämmstoffmarkt in zwei Jahren mehr als 20 Prozent verloren. Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht.
2021 verzeichneten die Mitglieder der Gebäudehülle+Dämmstoff Industrie 2050 noch ein Absatzhoch von 6,34 Millionen Kubikmeter verkaufter Dämmstoffe. Schon 2022 kam es zu einem Rückgang auf rund sechs Millionen Kubikmeter, 2023 waren es nur noch 5,2 Millionen Kubikmeter. »Allein in den letzten beiden Jahren hat die Branche durch das geringere Bauvolumen rund 1,1 Millionen Kubikmeter weniger an Dämmstoffen verkauft und verbaut«, erklärt Roland Hebbel, Vorstand der GDI 2050. Die Rückgänge der Dämmstoffvolumina treffen alle Dämmstoffarten in fast gleicher Härte: So mussten im vergangenen Jahr die Schaumstoffe ein Minus von 14,33 Prozent und die alternativen Dämmstoffe wie Zellulose, Schafwolle oder Hanf ein Minus von 14,29 Prozent verkraften. Die Mineralwolle weist einen Rückgang von 12,64 Prozent aus. Eine Trendumkehr ist laut Hebbel »aktuell leider noch nicht erkennbar«. Zu langsam würden die Mühlen der Bürokratie mahlen. »Obwohl sich die Rahmenbedingungen mit der Verdreifachung der Fördersummen im Bereich Sanierung und dem Wohn- und Baupaket klar verbessert haben, wird es noch einige Monate dauern, bis der Wirtschaftsmotor Bau wieder in die Gänge kommt.« Gefragt seien jetzt vor allem auch die Bundesländer, um etwa die Zinsstützung für Wohnbaudarlehen bereitzustellen und positive Stimmung für die Notwendigkeit der Sanierung zu generieren.