Donnerstag, Mai 02, 2024
Porr setzt weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft

Die Porr nimmt die laut eigenen Angebane "modernste Asphaltmischanlage Österreichs" in Betrieb. Die nachgerüstete Mischanlage am Standort Wien Simmering soll für hohe Recyclingquoten bei geringen Emissionen sorgen. 

Der Heißgaserzeuger von Hersteller Benninghoven, der im Gegenstromprinzip funktioniert, sorgt dabei für maximale Recyclingzugabequoten bei minimalen Emissionen. Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger und erwärmt so die Umluft in der Recyclingtrommel. Die heiße Luft erhitzt den Recyclingasphalt indirekt und materialschonend auf die Endtemperatur. Eine Recyclingquote von bis zu 100 % ist möglich. „Damit leisten wir einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks“, sagt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. „Technologien wie diese sind ein wesentlicher Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie. Wir sind bestrebt, Primärrohstoffe, wo wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar, durch Recyclingstoffe zu ersetzen.“ Die Porr recycelt derzeit jährlich gruppenweit 2,8 Mio. Tonnen an Material. Dazu gehören neben Asphalt auch Ziegel, Bauschutt und vieles mehr.1,6 Mio. Tonnen ersetzen auf eigenen Baustellen und Anlagen die Primärrohstoffe.

30.000 Tonnen Asphalt pro Monat
Die PORR produziert in Simmering bis zu 30.000 Tonnen Asphaltmischgut pro Monat und ist damit eine der größten Herstellerinnen in Österreich. „Der Bedarf nach umweltschonenden Baustoffen ist marktseitig absolut gegeben und wir erhalten auch immer wieder Anfragen von Kundinnen und Kunden dazu“, erklärt Strauss. „Welche Mengen an Altasphalt wir nun mit der neuen Mischanlage verwerten, hängt davon ab, wieviel aufgrund von Straßensanierungen erhältlich ist.“ Im ersten Schritt ist eine Verdoppelung des Recyclinganteils auf 40 % geplant. Wesentlich ist auch, den Nachweis zu erbringen, dass der produzierte Asphalt den Normen rund um Werte wie Spurbildungsbeständigkeit und Tragfähigkeit entspricht. Zusätzlich muss er den Anforderungen der Kundinnen und Kunden gerecht werden.

Porr entwickelt Methoden der Temperaturabsenkung
Für die Porr ist der Einsatz der Mischanlage ein weiterer Meilenstein in Sachen Kreislaufwirtschaft. Innovativ geht es auch in der Forschung und Entwicklung rund um den Asphalt weiter. Strauss: „Wir forschen daran, die Temperaturen bei der Produktion von Asphaltmischgut zu senken, um damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß deutlich zu minimieren.“

Die Bautech Labor GmbH, eine Tochtergesellschaft der Porr, geht dabei auf zwei Ebenen vor: Einerseits werden dem Bindemittel bei der Bitumenproduktion Zusatzstoffe hinzugefügt, so dass sich die Viskosität verändert und dadurch die Temperatur während der Mischgutproduktion abgesenkt werden kann. Gleichzeitig wird aber auch die Möglichkeit geschaffen, die Modifikation direkt an der Asphaltmischanlage selbst umzusetzen.

Das zahlt sich aus: „Wenn wir die Temperatur des Mischguts bei der Produktion um 30 Grad Celsius senken, reduziert sich der CO2 Ausstoß um rund 22 Prozent“, erklärt Strauss. Auch die Arbeitssicherheit wird erhöht, da die Dämpfe und Aerosole an der Einbaustelle um bis zu 70 % reduziert werden.

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