Gute Nachrichten für künftige Passagiere am Flughafen Wien: Ab 2027 bekommen sie 70.000 m2 mehr Platz zum Entspannen, Shoppen und sich mental auf den Familienurlaub einzustellen. Das Terminal 3 wird um Lounge-, Shopping und Gastronomieflächen erweitert, außerdem werden 18 neue Busgates errichtet. Den Auftrag mit einem Volumen von 265 Millionen Euro geht an eine ARGE aus Porr, Ortner und Elin.
»Unser Flughafen wächst, die Passagierzahlen legen zu und bei der Servicequalität sind wir international ganz vorne dabei – nun bringen wir auch die Terminalinfrastruktur auf internationales Top-Niveau!«, freut sich Flughafen Wien Vorstand Julian Jäger. »Unsere Passagiere erleben in der neuen Terminalumgebung künftig mehr Aufenthaltsqualität durch ein deutlich breiteres Einkaufs- und Gastronomieangebot, es gibt neue und exklusive Lounges, eine neue zentrale Sicherheitskontrolle und bessere Transferverbindungen für Umsteigepassagiere zwischen allen Terminalbereichen. Nach dem Rekordergebnis in 2019 und dem zweithöchsten Passagieraufkommen der Geschichte in 2023 ist dieses Projekt ein neuer Meilenstein in unserer Flughafen-Entwicklung.« Finanziert wird die Süderweiterung rein aus dem künftig erwarteten Cashflow.
BIM, LEAN und Augmented Reality
Porr CEO Karl-Heinz Strauss betont vor allem die Komplexität des Bauvorhabens - das Großprojekt bedarf einer detaillierten Feinabstimmung vor dem Baustart mit allen Beteiligten. Geplant ist außerdem die Einbindung in ein 3D-BIM Modell. Die Porr setzt mit ihrem Tochterunternehmen pde Integrale Planung GmbH auf Early Contractor Involvement: »Dabei werden die Baufirmen bereits in der Planungsphase eingebunden und können Änderungen anregen, damit Projekte günstiger und effizienter durchgeführt werden können«, erklärt Strauss. So wurde etwa die Statik der Dachkonstruktion gegenüber des Originalkonzepts so optimiert, dass sie einfacher und mit geringeren Materialkosten realisiert werden kann.
Außerdem setzt die Porr auf Lean Design und Lean Construction: Die agile Managementform ermöglicht es, während der Planungs- und Bauphase laufend und von der Belegschaft ausgehende Anpassungen vorzunehmen, die den Bauprozess verbessern. Für das gesamte Flughafengebäude wird ein 3D-BIM-Modell entworfen, damit haben sämtliche Beteiligte Zugriff auf die Daten. So soll die Zusammenarbeit transparenter und flüssiger vonstatten gehen. Die BIM-Anbindung ermöglicht außerdem den Einsatz GPS-gesteuerter Bagger, Vermessungsarbeiten können mit 3D-Modell ohne Geometer durchgeführt und Mängel via Augmented Reality aufgenommen werden. Auch verschiedene Varianten der Fassadenbemusterung können mittels Virtual Reality am BIM-Modell dargestellt werden.
Zwar steht der digitale Zwilling gemäß den Bauplänen bereits - bis zur realen Fertigstellung dauert es aber noch: Die Eröffnung des Terminalgebäudes ist für 2027 angesetzt.