Ab Herbst wird sich die 120 Meter lange und 1.200 Tonnen schwere Tunnelvortriebsmaschine (TVM) auf einer Strecke von rund 4 Kilometern durch den Wiener Untergrund arbeiten und so die neuen U2-Tunnel zwischen Matzleinsdorfer Platz und Augustinplatz errichten. Mit der nun erfolgten Werksabnahme der Tunnelvortriebsmaschine durch die Wiener Linien sowie PORR und STRABAG konnte ein weiterer wichtiger Schritt beim Öffi-Ausbau U2xU5 erreicht werden.
Die speziell für Wien konzipierte Maschine wurde in Schwanau, am deutschen Standort der Firma Herrenknecht, hergestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ARGE U2 17-21, der Arbeitsgemeinschaft bestehend aus PORR und STRABAG, haben in den letzten Monaten gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Herstellers die TVM montiert. Sie hat eine Gesamtlänge von 120 Metern und bringt stattliche 1.200 Tonnen auf die Waage. In Einzelteile zerlegt, wird sie in den nächsten Monaten von Süddeutschland nach Wien transportiert, wo sie am Matzleinsdorfer Platz wieder aufgebaut wird. Im Herbst startet die TVM in den Vollbetrieb: Ähnlich einer operativen „Knopflochmethode“ finden die Arbeiten mit der TVM unterirdisch statt. Das gesamte Erdmaterial, das die Tunnelbohrmaschine aushebt, wird über den zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert. Das erspart 20.000 LKW-Fahrten durch die Stadt und 75 Tonnen CO2.
Die TVM wird sich mit einer Antriebsleistung von 1,92 Megawatt durch Wien graben, von der Station Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz im siebten Bezirk, und dabei erstmals alle vier neuen Stationen (U2xS Matzleinsdorfer Platz, U2 Reinprechtsdorfer Straße, U2xU4 Pilgramgasse, U2xU3 Neubaugasse) und deren Stationsschächte miteinander verbinden. Nach getaner Arbeit wird sie zwei U2-Streckenröhren mit einem Ausbruchsdurchmesser von 6,84 Metern hinterlassen.