Mittwoch, November 20, 2024
Was die Branche von 2024 erwartet
Thomas Angerer (ImmOH), Georg Blümel (Synthesa) und Georg Bursik (Baumit). (Fotocredit: Wiener Stadtwerke/Ian Ehm, Synthesa, Jana Madzigon)

Prominente Köpfe im O-Ton (in alphabetischer Reihenfolge).

Thomas Angerer
Geschäftsführer ImmOH
»Wir sehen 2024 positiv entgegen, auch wenn die Unsicherheit bei Entwicklungen bzw. bei Vorhersagen sicher gestiegen ist. Allgemein sehen wir eine höhere Sensibilisierung bei Investitionen, aber auch ein hohes Potenzial bei Themen wie Energieeinsparung und Effizienz. Als Unternehmen haben wir uns gut aufgestellt und können daher flexibel reagieren bzw. uns an veränderte Rahmenbedingungen anpassen.«

Georg Blümel
CEO Synthesa Gruppe
»Das Jahr 2023 hat die Baubranche drastisch „geerdet“ und zugleich Chancen für die Zukunft aufgezeigt: der deutliche Nachholbedarf bei Sanierungen wird von Kunden wie Verarbeitern als Chance gesehen. Zwar wird der Zuwachs der Sanierung den Rückgang der Neubauaktivität nicht kompensieren. Aber wir erwarten, dass damit 2024 die Talsohle durchschritten wird. Unsere Beratungskompetenz wird noch mehr gefragt sein. Die Unterstützung bei der Auswahl des für die jeweilige Sanierung richtigen Produktsystems, sowie verstärkte Schulungen sind für unsere Kunden jetzt entscheidend. Nicht zuletzt helfen wir unseren Partnern bei der Navigation durch Österreichs föderalen Förder-Dschungel.«

Georg Bursik
Geschäftsführer Baumit Österreich
»2024 wird für die gesamte Branche ein sehr herausforderndes Jahr. Ein stark rückläufiger Markt trifft auf steigende Kosten in fast allen Bereichen, von der Energie über Rohstoffe bis hin zu den höheren Lohnkosten. Dazu kommt ein immer größerer administrativer Aufwand, Stichwort Nachhaltigkeitsberichte, der vom Endkonsumenten auch bezahlt werden muss. Umso wichtiger und erfreulicher ist es, dass die zahlreichen Gespräche von Sozialpartnern und Stakeholdern dazu geführt haben, dass das Klimaschutzministerium die maximale Sanierungsförderung im mehrgeschossigen Wohnbau verdreifacht hat.«

Clemens Demacsek
Geschäftsführer GDI 2050

(Foto: beigestellt)

»Die Verdreifachung der Bundesförderung ist 2024 eine »Steilvorlage« für alle Wohnungs- und Eigenheimbesitzer ihre Gebäude thermisch zu optimieren und CO2-Emissionen zu reduzieren. Damit der Sanierungsturbo aber gezündet wird, müssen wir es gemeinsam schaffen, ein transparentes und einheitliches Fördersystem zu errichten. Bezüglich der Kreislaufwirtschaft bin ich guter Hoffnung, dass wir das Projekt EPSolutely vorantreiben und aufzeigen können, wie nachhaltig und sinnvoll der Rohstoff Styropor ist.«

Erich Frommwald
Geschäftsführer Kirchdorfer Group

(Foto: Kirchdorfer Gruppe/ Sissi Furgler)

»2024 wird für die Bauwirtschaft generell eine anspruchsvolle Zeit, vor allem im Hochbau und speziell im Bereich Neubauten. Wir sehen uns mit Herausforderungen konfrontiert, die weit über den Umfang der Finanzkrise von 2008 hinausgehen. Es braucht eine zeitnahe Anpassung an die veränderten Marktbedingungen. Entscheidend sind dabei ein konsequentes Fixkosten-Management, die Förderung der Digitalisierung und  innovative Ansätze für nachhaltige Produkte. Eine umfassende Marktbereinigung ist erst in den kommenden Jahren absehbar.«

Stefan Graf
CEO Leyrer + Graf

(Foto: Leyrer + Graf)

»2024 wird der konjunkturelle Tiefpunkt seit der Finanzkrise 2008. Die Rahmenbedingungen am Markt werden sich weiter verschärfen und die Unternehmen noch stärker unter Druck setzen. Steigende Personalkosten werden die Situation weiter verschärfen. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte werden wir erste Tendenzen einer Erholung spüren können.«

Elmar Hagmann

Geschäftsführer Sedlak Bau

(Foto: Sedlak)

»Wir erwarten für 2024 weiterhin eine geringe Nachfrage im Neubau. Dabei wird die Nachfrage in Wien deutlich besser sein als in den restlichen Bundesländer.  Der Sanierungsbereich wird im Rahmen der thermischen Sanierungen und Dekarbonisierung langsam, aber konstant wachsen. Viele kleine und mittelgroße »private« Bauträger, die in den letzten Jahren zu sehr hohen Preisen Grundstücke mit Fremdkapital eingekauft haben, werden unter Druck geraten und diese wahrscheinlich mit deutlichen Abschlägen zum Verkauf anbieten müssen.«

Robert Hauser
CEO Doka

(Foto: Doka)

»Als global agierende Unternehmensgruppe wird die Doka die in Europa auftretenden Herausforderungen auch 2024 erfolgreich bewältigen können. Wir konzentrieren uns weiterhin stark auf unseren Wachstumsmarkt Nordamerika. Positiven Ausblick gibt auch der Infrastrukturbau. Darüber hinaus rechnen wir im nächsten Jahr weltweit mit starkem Wachstum bei unseren Gerüstanwendungen für den Bau- und Industriesektor. In puncto Nachhaltigkeit werden wir unsere bisherige Strategie fortsetzen und weitere Maßnahmen im Sinne unseres Ziels, Net Zero bis 2040, in Umsetzung bringen.«  

Roland Hebbel
Geschäftsführer Steinbacher Dämmstoffe

(Foto: Steinbacher)

»Grundsätzlich benötigen wir eine bessere Ausgewogenheit. Nach der exorbitanten Nachfragesituation im Jahr 2021 erfolgte erst die Ernüchterung, die schlussendlich in einer Art Depression mündete. Die Baubranche muss sich daher stabilisieren und auf ein gesundes Level einpendeln. Wir sehen, dass hoher Bedarf, sowohl im Sanierungsbereich als auch im Wohnbau - und natürlich auch hinsichtlich der Finanzierungskosten – besteht. Wichtig wäre mir persönlich auch, dass sich Leistung wieder auszahlt.«

Clemens Hecht
Sprecher ARGE Qualitätsgruppe WDS

(Foto: ARGE)

»Generell und grundsätzlich mit einer positiven Gesamthaltung! Ein langfristiger Rückblick auf das Erreichte hilft und lehrt. Zudem hat es die Politik verstanden, dass im Bereich der thermischen Sanierung die Unterstützung verstärkt werden muss. Jetzt sollte es in diesem Bereich besser werden, da Argumente gegen thermische Sanierungen immer schwächer werden. Die gesellschaftlichen Herausforderungen erlauben es trotzdem nicht, den Neubau zur Gänze abzuschreiben. Auch hier erwarte ich Zeichensetzungen der öffentlichen Hand.«

Gerald Höninger
Geschäftsführer Dywidag

(Foto: Dywidag)

»Das Jahr 2024 lässt eine Verschärfung der Krise am Bausektor erwarten. Demzufolge wird der Wettbewerb unter den Marktteilnehmern weiter steigen und die Preise zusätzlich unter Druck kommen. Während der Infrastrukturbau aufgrund großer öffentlicher Investitionsvolumina stabil laufen wird, ist eine Verschärfung beim Hochbau, soweit dies überhaupt noch möglich ist, absehbar. Weitere Insolvenzen vor allem bei Projektentwicklern sind leider zu erwarten. Wir haben erfreulicherweise bereits einen guten Auftragspolster für 2024, sodass die Beschäftigung unserer MitarbeiterInnen gesichert ist.«
 
Manuel Irrschik & Jan Hehenberger
Geschäftsführer Ishap

(Foto: Ishap)

»Unser Ziel ist, unsere Präsenz auf den Märkten im Ausland, speziell in Deutschland, weiter auszubauen. Mit der Kombination aus persönlicher Dienstleistung und Software decken wir mittlerweile den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes ab und wollen damit unsere Position, mehr als »nur« ein Software-Anbieter zu sein, weiterhin stärken. Aktuelles Beispiel für die Weiterentwicklung unserer Produkte ist der Prüfmanager – hier bieten wir Kontrolle und Wartung von elektrischen Anlagen sowie Brandschutzprüfungen aus einer Hand an.«

Ingrid Janker
Geschäftsführerin Knauf

(Foto: Knauf)

»Wir gehen mit durchaus gemischten Gefühlen in das Jahr 2024. Die Fundamentaldaten, wie Baugenehmigungen, Zinsniveau, Inflation, etc. deuten auf ein sehr schwieriges nächstes Jahr hin. Wir hoffen, dass die Politik endlich die Warnungen der Branche ernst nimmt und zumindest im Bereich der Sanierung eingreift, um die Bauwirtschaft zu unterstützen. Wir versuchen nicht nur das Negative zu sehen, sondern freuen uns sehr, dass wir nun unsere neue Anlage für pastöse Spachtelmassen an unserem Standort in Weißenbach in Betrieb nehmen konnten und 2024 mit den qualitativ hochwertigen Produkten aus dieser Anlage auf den Markt bringen werden. Wir versorgen damit nicht nur den österreichischen Raum, sondern auch unsere angrenzenden Nachbarländer.«

Wolfgang Kradischnig
Geschäftsführer Delta Gruppe

(Foto: Florentina Olareanu)

»Wenn ich auf die Branche blicke, dann befürchte ich, dass es im ersten Halbjahr 2024 – wenn nicht sogar im ganzen kommenden Jahr – nicht fundamental bergauf geht. Wenn ich den Fokus jedoch auf die Delta Gruppe richte, dann bin ich insgesamt positiv gestimmt, da wir eine hohe Diversifizierung bei unseren Dienstleistungen aufweisen. Zudem sind wir international gut aufgestellt, so dass wir einzelne Markt- und Konjunkturveränderungen auf die gesamte Gruppe gesehen gut ausbalancieren können.«

Peter Krammer
CEO Swietelsky AG

(Foto: Swietelsky/ Julia Kraxler)

»Für das kommende Jahr rechne ich in der Bauwirtschaft mit einem leichten nominellen Wachstum. Swietelsky verfügt über eine hohe Wertschöpfungstiefe und Diversifikation – das erweist sich als Vorteil. Mit Tiefbau, Infrastruktur- & Straßenbau, Tunnelbau und Bahnbau sind wir sehr breit aufgestellt. Wir erwirtschaften in diesen Bereichen einen Großteil unseres Umsatzes. Aktuell investiert der Staat viel in die Infrastruktur. Der Nachholbedarf ist enorm. Das kommt uns zugute. Gerade beim Bahnbau hat Swietelsky ein Alleinstellungsmerkmal – nicht nur in Österreich, sondern in Europa.«

Berthold Kren
CEO Holcim

(Foto: pfeffel-partner holcim)

»Die Baukonjunktur wird sich weiter abschwächen: Kreditvergabe-Regeln, genereller Kostendruck und hohe Grundstückspreise bremsen den Bausektor, speziell im Wohnbau. Für uns als Unternehmen bedeutet dies, weiter an unserer Effizienzschraube zu drehen und uns breiter aufzustellen. Für die laufende Transformation brauchen wir unsere kompetenten Teams,»green investments« für CO2-reduzierte Produkte und Lösungen, sowie stärkere Kreislaufwirtschaft.« 

Stefan Kuhn
Geschäftsführer Kuhn Baumaschinen

(Foto: Kuhn)

»In Österreich sieht die Auslastung für den Tiefbau 2024 gut aus und dadurch kann auch die Baumaschinenbranche durchaus optimistisch ins nächste Jahr blicken. Der Markt wird vielleicht um bis zu 10% zurückgehen, wäre aber nicht ungewöhnlich, sondern eher ein normaler Konjunkturzyklus. Für den Hochbau wird es sicher schwieriger. Die Frage wird sein, wann sich die Hochbauer an das neue Zinsniveau gewöhnen können. Dann wird auch der Wohnungsbau wieder starten.«

Peter Mayr 
Geschäftsführer Liebherr

(Foto: Liebherr)

»Die Bauwirtschaft speziell im Hochbau wird sich weiter reduzieren. Wir erwarten einen Umsatzrückgang von rund 5 – 10 Prozent verglichen mit 2023. Die Margen von Neu- und Gebrauchtgeräten werden auf Grund von Lagerbestandsaufbau bei unseren Wettbewerbern weiter zurückgehen. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass sich spätestens im 2. bzw. 3. Quartal 2025 die Situation stabilisieren wird, gefolgt von einem Wachstum im Jahr 2026. Wichtigster Punkt sind in diesem Zusammenhang die Kreditvergaberichtlinien in Österreich. Wir hoffen, dass diese zeitnah realistisch angepasst werden.«

Christian Messinger
Geschäftsführer von Geiger Österreich

(Foto: Geiger)

»Wir werden auch 2024 unsere Hausaufgaben so weit erledigen, damit wir 2025 in einem hoffentlich besseren Marktumfeld umso stärker sein werden. Wir haben im Jahr 2023 erfahren, dass viele potenzielle Kunden im Wohnbau im finalen Schritt von ihrer Bank keine Finanzierung zum Kauf einer Eigentumswohnung erhalten haben. Wir hoffen im Jahr 2024 seitens Gesetzgebung auf eine Lockerung der Kreditvergaberichtlinien.«

Wolfgang Moser
kaufm. Geschäftsführer Wopfinger Transportbeton

(Foto: Wopfinger)

»Das Jahr 2024 wird in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Der Bausektor ist wesentlich vom aktuellen Konjunkturrückgang betroffen, gleichzeitig entwickeln sich Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit mit großer Dynamik. Wir bieten weiterhin proaktiv Lösungen für die Zukunftsthemen CO2-Optimierung und Kreislaufwirtschaft an und erwarten, gemeinsam mit unserem engagierten Team einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Standes der Technik zu leisten.«

Robert Novak
Geschäftsführung Vertrieb Austrotherm

(Foto: Austrotherm)

»Die Baukonjunktur zeigt derzeit negative Trends mit rückläufigen Fertigstellungen und sinkenden Baugenehmigungen. Dennoch hoffen wir auf eine Trendumkehr im Laufe von 2024. Besonders erfreulich ist die kürzlich verstärkte Förderung der thermischen Sanierung und die klaren politischen Akzente in diesem Bereich. Für die Zukunft erwarten wir eine Weiterentwicklung in Richtung Dämmstoff-Kreislaufwirtschaft.«

Simone Oberndorfer
Geschäftsführerin Oberndorfer

(Foto: Oberndorfer)

»Wir sehen uns mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert – von steigenden Betriebskosten bis hin zu extremen Marktunsicherheiten. Diese Situation erfordert von uns allen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft. Gemeinsam als Team sehen wir diese Umstände aber gleichzeitig auch als Chance. Wir entwickeln aktiv Lösungen, um diesen Schwierigkeiten erfolgreich zu begegnen, werfen den Blick aufs große Ganze und berücksichtigen jegliche Blickwinkel. So gehen wir gut vorbereitet und realistisch ins neue Jahr!«

Peter Radel
Geschäftsführer Peri Österreich

(Foto: Achim Reissner)

»Verhaltener Optimismus beschreibt unsere Erwartung an das kommende Jahr wohl am besten. Der Mix aus hoher Inflation gepaart mit hohen Zinsen und dadurch hohen Baukosten hat unsere Umsatzprognosen nach unten revidieren lassen. Die markanten Leitzinserhöhungen sind für den Einbruch des Wohnbaus verantwortlich und wir befürchten, dass die Rückgänge sich auch auf andere Teile des Bauwesens durchschlagen werden. Optimistisch sind wir lediglich aufgrund der Auftragslage im Infrastrukturbereich. Wir konnten uns heuer einige der großen Projekte sichern und sind auch für das erste Halbjahr 2024 gut aufgestellt. Jetzt ist es an der Zeit, an unseren Hausaufgaben zu arbeiten: d.h. Reduktion des Carbon Footprints und Digitalisierung.«

Peter Reischer
Kaufmännischer Geschäftsführer Murexin

(Foto: Murexin)

»Das Jahr 2024 wird zweifellos erneut ein anspruchsvolles Jahr, vergleichbar mit den Herausforderungen, die wir bereits 2023 erlebt haben. Insbesondere die Baukonjunktur zeigt sich im Vergleich weiterhin rückläufig. Ein bedeutsamer Faktor hierbei ist der nahezu stillstehende private Neubau. Das gegenwärtige Zinsniveau, hohe Baukosten und die anhaltende Inflation lassen viele potenzielle Bauherren zögern. Trotzdem konzentrieren wir uns auf unsere Hauptsparten, in denen wir uns zu den Marktführern zählen. Gleichzeitig blicken wir über den Tellerrand und suchen gezielt in anderen Produkt- und Kundensegmenten nach Möglichkeiten, um Marktrückgänge zu kompensieren.«

Anton Resch
Geschäftsführer AMFT

(Foto: AMFT)

»Die Baubranche befindet in einer wirtschaftlich schwierigen Situation und die Baukonjunktur hinkt in vielen Marktbereichen. Die Aussicht auf 2024 bringt derzeit keine Aufhellung. Vor allem der Wohnbausektor ist stark betroffen und damit auch Segmente des Metallbaus. Andere Bereiche wie z.B. der Objektbereich im Nicht-Wohnbau laufen noch besser, obwohl auch hier die Wirtschaftslage stetig an Fahrt verliert. Zum beschlossenen Konjunkturpaket für den Bau seitens der Bundesregierung wird es weitere belebende Maßnahmen benötigen. Vor allem muss die Sanierung in der Gebäudehülle endlich anspringen. Die Gebäudehülle birgt das größte Potenzial für Energieeinsparung und Klimaschutz und ist damit schon Teil der Lösung dafür.«

Christoph Ressler
Stv. Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich

(Foto: derfritz)

»Die österreichische Betonbranche fordert eine Wiederbelebung der Baukonjunktur im kommenden Jahr. Hier müssen in erster Linie gemeinsame Anstrengungen aller Akteure in der Politik und Bauwirtschaft erfolgen, um notwendige Rahmenbedingungen für den Wohnbau wieder attraktiver zu gestalten. Der Baustoff Beton ist ein Fundament für das nachhaltige Bauen der Zukunft, nicht nur im Wohnbau, sondern auch bei wichtigen Infrastrukturprojekten und dem Ausbau der erneuerbaren Energien – dieses Bewusstsein müssen wir weiter stärken.«

Markus Ringer
Vertriebsleiter Ringer

(Foto: Ringer)

»Für 2024 erwarten wir keine Besserung, im Gegenteil, das erste Halbjahr wird voraussichtlich noch herausfordernder als 2023. Wir sind überzeugt, dass die Nähe zum Kunden entscheidend sein wird. Wichtig für unsere Kunden ist, auf der Baustelle möglichst flexibel und gleichzeitig effizient zu sein, Ringer unterstützt dies mit seinen Produkten und Serviceleistungen optimal. Besonders wichtig werden attraktive und angepasste Mietangebote sein. Damit sparen Kunden Kosten, Zeit und Nerven – auch in einem herausfordernden Umfeld.«

Walter Wiedenbauer

Geschäftsführer Sto Österreich

(Foto: Sto Österreich)

»Wir gehen mit großer Zuversicht und einer positiven Einstellung in das nächste Jahr. Nach den eher ungewöhnlichen und herausfordernden Jahren von 2020 bis 2023 kehrt jetzt endlich die Normalität zurück in die Märkte. Wir spüren zwar einen schmerzhaften Rückgang am Einfamilienhaus-Markt, aber er wird durch ein Plus bei der Sanierung gemildert. Und gerade die thermische Sanierung ist ein großes Stichwort für 2024: Der European Green Deal steht – jetzt muss die Politik den Worten Taten folgen lassen!«

Andreas Wolf
Geschäftsführer Mapei

(Foto: Mapei)

»Erneut wartet auf uns ein Jahr mit anspruchsvollen und neuen Herausforderungen. Wir bei Mapei setzen darauf, mögliche Umsatzrückgänge in den klassischen Bereichen durch neue Vertriebsideen gepaart mit innovativen Produkten zu kompensieren. Das Thema »künstliche Intelligenz« wird an Bedeutung gewinnen. Die Personalsituation sollte sich etwas entspannen und qualifiziertes Personal wieder leichter zu finden sein. Ich spekuliere auch mit Lockerungen in Bezug auf die Kreditvergabe und Finanzierungmöglichkeiten. Im zweiten Halbjahr 2024 wird sich die Lage wieder etwas beruhigen.«


Die Einschätzung der Branche im Detail

Zusätzlich zu ihrer allgemeinen Einschätzung, was 2024 bringen wird, hat der Bau & Immobilien Report den hier abgebildeten Unternehmensvertreter*innen auch fünf ganz konkrete Fragen zur Geschäftsentwicklung und den zentralen Her­ausforderungen gestellt. Außerdem wollten wir wissen, ob die aktuellen Rahmenbedingungen schwieriger sind als während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009. Hier die anonymisierte Auswertung:

Wird 2024 für die Branche besser laufen als 2023?
Ja: 10,7 Prozent - Nein: 89,3 Prozent

Wird 2024 für Ihr Unternehmen besser laufen als 2023?
Ja: 29,6 Prozent - Nein: 70,4 Prozent

Erwarten Sie 2024 generell einen Anstieg der Insolvenzen und eine Marktbereinigung?
Ja: 82,1 Prozent - Nein: 17,9 Prozent

Schätzen Sie die aktuellen Rahmenbedingungen schwieriger ein als während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009?
Ja: 58,6 Prozent - Nein: 41,4 Prozent

Was werden 2024 die größten Herausforderungen für die Branche sein (Mehrfachnennungen möglich)?

  1. Kostensteigerungen & Ertragssicherung: 62,1 Prozent
  2. Auslastung der Kapazitäten: 44,8 Prozent
  3. Projektfinanzierung: 34,5 Prozent
  4. Fachkräftemangel: 20,7 Prozent
  5. Nachhaltigkeit: 17,2 Prozent 

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