Samstag, Dezember 21, 2024
Konkurrenz vom Feld
Isolierung mit Zellulose-Flocken: Ökologische Dämmstoffe machen herkömmlichen Produkten Konkurrenz. (Fotocredit: iStock)

Korkschrot, Matten aus Hanf, Vliese aus Schafwolle oder Einblasflocken aus Zellulose: Bio-Dämmstoffe machen Mineralwolle und Kunststoffschaum zunehmend Konkurrenz. 

Das Markforschungsinsitut Ceresana analysiert seit 10 Jahren die Märkte für Dämm-Materialien. In einer neuen Studie geht es jetzt erstmals allein um Dämmstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen - der Umsatz mit diesen »grünen« Baustoffen soll in Europa bis zum Jahr 2032 wohl auf mehr als 2,3 Milliarden Euro wachsen.

Gebäudedämmung liegt im Trend

Wer gut isoliert, spart Heiz- und Kühlenergie, Kosten, und auch Emissionen. Nachwachsende Rohstoffe wie Flachs, Stroh oder Schilf können die Energiebilanz und den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden zusätzlich aufbessern. In den kommenden Jahren wird der Verbrauch von biobasierten Dämmstoffen voraussichtlich deutlich steigen, prognostiziert Ceresana - konkret um durchschnittlich 3,4 Prozent pro Jahr. Die höchsten Zuwächse werden im Wohnbau erzielt, etwas weniger im Gewerbebau.

Eingesetzt werden können die Dämmstoffe - hier der Lichtblick für die gesamte kriselnde Bauindustrie - bei der Errichtung von Lagerhallen und Logistikzentren für den boomenden Online-Handel als auch bei Rechenzentren. Auch der Bereich Renovierung soll in Europa laut der Studie um bis zu zu 4 Prozent pro Jahr wachsen, auch, weil die energetische Sanierung staatlich gefördert wird. In der Europäischen Union zählt bessere Wärmedämmung zu den Schwerpunkten der Aufbau- und Resilienzpläne für den „grünen Wandel“ bis 2026.

Wachsende Nachfrage nach Bio-Dämmstoffen

Zwar sind Naturmaterialien noch teurer und weniger bekannt, müssen zum Teil besonders gegen Wasser, Feuer und Schädlinge geschützt werden und werden vielerorts durch konservative Bau-Vorschriften verhindert. Andererseits sind biobasierte Dämmstoffe im Idealfall ungiftig und nach ihrer Gebrauchszeit biologisch abbaubar. »Grüne« Baustoffe punkten aber nicht nur mit Nachhaltigkeit, sondern auch mit bauphysikalischen Vorteilen: So können viele Bio-Dämmstoffe Wasserdampf aus der Raumluft aufnehmen und dann portionsweise wieder abgeben. So wirken sie als Feuchte-Puffer - und helfen, Schimmel zu vermeiden. Im Brandfall können Holzplatten oder Sägespäne berechenbarer und weniger gefährlich sein als Kunststoff-Isolierungen aus EPS oder XPS, die zuweilen unkontrolliert schnell schmelzen, Rauch und giftige Gase entwickeln. 


Info: Die Marktstudie finden Sie unter https://ceresana.com/produkt/marktstudie-biobasierte-daemmstoffe. Erläutert werden unter anderem die aktuelle Marktsituation, Prognosen bis 2032, verschiedene Produkttypen, der erwartete Verbrauch pro Segment in Europa als auch 41 Herstellerunternehmen biobasierter Dämmstoffe.

 

 

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