Donnerstag, Juli 18, 2024
Ein neues Zuhause für 1.000 Menschen
Über 1.000 Menschen sollen im Zuge des Projekts endlich ein neues Zuhause bekommen. (Fotocredit: Christopher Mavric)

Über 1.000 wohnungslose Menschen sollen bis September 2024 eine eigene Wohnung erhalten. Das ist das Ziel des neuen Projekts »housing first österreich – zuhause ankommen« der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO). Das Sozialministerium steuert 6,6 Millionen Euro bei.

Wer Obdach- und Wohnungslosigkeit beenden will, setzt beim Wohnen an. Das neue Projekt folgt dabei dem Ansatz Housing First, statt in Notquartieren werden notbedürftige Menschen dabei sofort in einer eigene Wohnung untergebracht. Aus dieser Sicherheit und Stabilität heraus können Krisen besser bewältigt werden - das zeigen internationale Erfolge wie beispielsweise aus Finnland, wo das Konzept konsequent umgesetzt wird.

An dem neuen Projekt der BAWO »housing first österreich« sind über 25 Sozialorganisationen beteiligt. In sieben Bundesländern (Burgenland, Kärnten, NÖ, OÖ, Salzburg, Steiermark und Wien) wird es operativ umgesetzt, dabei stellen die Gemeinnützigen Bauvereinigungen 512 leistbare Wohnungen zur Verfügung. Für diese Wohnungen erhalten die Betroffenen einen eigenen Mietvertrag, und sollen auch für die Miete selbst aufkommen - werden aber von Sozialarbeiter*innen nach Bedarf unterstützt. Das Fördergeld des Sozialministeriums - 6,6 Millionen Euro - fließt in Finanzierungsbeiträge, Umzugskosten und Kautionen – für armutsbetroffene Menschen oft nicht stemmbare Beträge.

Sozialminister Johannes Rauch kommentiert: »Obdach- und wohnungslose Menschen erleben eine der schlimmsten Formen von Armut und Ausgrenzung. So etwas ist in einem Land wie Österreich nicht zu akzeptieren. Mit ‚housing first österreich‘ ermöglichen wir Betroffenen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Als Sozialminister freut es mich ganz besonders, dass Sozialorganisationen und gemeinnützige Bauträger eine Allianz zur Beendigung der Wohnungslosigkeit bilden. Genau diese breite Zusammenarbeit brauchen wir, damit wohnungslose Menschen die Hilfe erhalten, die sie brauchen.«

(V.l.): Klaus Baringer (Obmann GBV), Sozialminister Johannes Rauch und Elisabeth Hammer (BAWO). Am 06.12. wird die BAWO die Ergebnisse des Vorgängerprojekts von »housing first österreich« vorstellen. (Foto: Alexander Chitsazan)


Zum aktuellen Projekt gibt es bereits einen erfolgreichen Vorgänger, »zuhause ankommen«. Dabei konnten von Herbst 2021 bis Frühling 2023 rund 560 Wohnungen an über 1.100 wohnungslose Menschen vermittelt werden, ein Großteil davon Frauen und Kinder. Mit der neuen Struktur, die durch »housing first österreich« entsteht, soll Wohnungslosigkeit in Österreich nachhaltig beendet werden können.

»Es braucht keinen dramatischen Schicksalsschlag, um wohnungslos zu werden. Oft genügen Übergangsphasen: Ein junger Mensch, der aus dem Elternhaus raus muss. Eine Trennung. Ein auslaufender Mietvertrag. Wer in solchen Situationen keinen Zugang zu einer leistbaren Wohnung hat, läuft Gefahr, wohnungslos zu werden. Dieses Risiko betrifft viele«, erklärt BAWO Obfrau Elisabeth Hammer. Bei dem neuen Projekt wirken die Sozialorganisationen, Wirtschaft und Politik endlich zusammen, meint sie: »Nutzen wir dieses Momentum: In Zeiten, in denen leistbares Wohnen ein so zentrales Thema für viele ist, können wir auch langfristig nicht auf ein breit angelegtes Housing First Pro-gramm verzichten.«


Mehr zum Projekt unter https://bawo.at/housingfirst/

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