Wienerberger hat zum dritten Quartal 2023 in einem schwierigen Umfeld zwar die eigenen Erwartungen übertroffen, dennoch bleibt ein deutliches Minus bei Umsatz und Ergebnis.
Zum dritten Quartal erzielte Wienerberger einen konsolidierten Umsatz von 3,29 Milliarden Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von knapp 15 Prozent. Das operative EBITDA lag bei 665 Millionen Euro, was einem Minus von rund 19 Prozent entspricht. Für das letzte Quartal 2023 erwartet Wienerberger auf Basis der bisherigen Entwicklung, dass das Marktumfeld wie bereits in den ersten drei Quartalen herausfordernd bleibt. Ziel ist weiterhin ein operatives EBITDA in Höhe von 800-820 Millionen Euro zu erwirtschaften.
"Mit klarem Fokus auf proaktives Kostenmanagement, Innovation und ökologische Lösungen für Neubau, Sanierung sowie Wasser- und Energiemanagement, konnte sich wienerberger auch im dritten Quartal erfolgreich behaupten und ist für zukünftige Herausforderungen und Chancen noch besser gerüstet. Orientiert an den Umwelt-Kernthemen Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität, liefern von Wienerberger entwickelte Lösungen die notwendigen Werkzeuge für leistbares und nachhaltiges Bauen sowie Renovieren. Vor diesem Hintergrund blicken wir positiv in die Zukunft und bestätigen das EBITDA-Ziel für 2023”, sagt CEO Heimo Scheuch.
Performance der Segmente im Detail
Region Westeuropa: Der Außenumsatz belief sich in den ersten drei Quartalen auf 1.706 Mio. € (2022: 1.923 Mio. €), das operative EBITDA auf 319 Mio. € (2022: 328 Mio. €).
Im Bereich Neubau setzte sich im dritten Quartal die rückläufige Nachfrage mangels Leistbarkeit aufgrund des hohen Zins- und Inflationsniveaus aus den Vorquartalen fort. Auch im Bereich Renovierung verzeichnete Wienerberger eine leicht rückläufige Entwicklung. Die sich im zweiten Quartal bereits abflachende Kurve im Bereich Infrastruktur setzte sich auch im dritten Quartal fort und die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen sowie die stetige Portfolio-Erweiterung führten zu einer weiterhin guten Profitabilität in diesem Bereich.
Region Osteuropa: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erreichte der Außenumsatz 934 Mio. € (2022: 1.187 Mio. €), das operative EBITDA lag in den ersten drei Quartalen 2023 bei 178 Mio. € (2022: 311 Mio. €).
Das dritte Quartal 2023 zeigte dabei in den verschiedenen Ländern ein differenziertes Bild: Wenngleich die anhaltend hohen Zinsen und die hohe Inflation die Nachfrage in der Region dämpften, zeichnete sich eine Abschwächung des Abwärtstrends ab. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum wurden in einzelnen Ländern wie etwa Tschechien und Polen Maßnahmen zur Unterstützung der Baukonjunktur ergriffen. Die Länder im Südosten Europas konnten sowohl im Baubereich als auch im Rohrgeschäft Umsatz sowie Ergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode steigern.
Nordamerika: In den ersten drei Quartalen des Berichtszeitraums verzeichnete Wienerberger einen Außenumsatz von 646 Mio. € (2022: 737 Mio. €) und ein operatives EBITDA von 168 Mio. € (2022: 181 Mio. €).
Da die Zinsen auch im dritten Quartal nochmals angehoben wurden, kühlte die Nachfrage vor allem im Ziegelgeschäft weiter ab. Diese Entwicklung war besonders im Südosten erkennbar, während sich die Nachfrage in Texas und Kanada zunächst besser als erwartet entwickelte. Dieser Trend verlangsamte sich jedoch gegen Ende des dritten Quartals. Im Rohrgeschäft verzeichnete Wienerberger eine Zunahme von Infrastrukturprojekten in den gesamten USA.