Mittwoch, Februar 05, 2025
BIM für alle
Die DPU wird im Projekt Turnergasse von der Buwog bereits angewandt.

Das Wiener Ingenieurbüro FCP hat mit der digitalen Projektumgebung (DPU) eine neue Softwareplattform für die Zusammenarbeit bei Bauprojekten entwickelt, mit der BIM für alle Projektbeteiligten niederschwellig und userfreundlich zugänglich gemacht werden soll. 

Mit der digitalen Projektumgebung (DPU) will FCP die Zusammenarbeit bei Bauprojekten für Auftraggeber, Planer, Baufirmen und Immobilieneigentümer neu definieren. Ziel der DPU ist es, alle Projektbeteiligten sowohl im Planungs- als auch im Ausführungsprozess zu involvieren, und das so einfach und niederschwellig wie möglich. »Es gibt viele gute und mächtige Softwaretools, bei denen in vielen Fällen 95 % der Funktionen aber kaum gebraucht werden«, erklärt Peter O’Brien, Produktentwickler bei FCP. Deshalb habe man sich bei der DPU ganz auf die wichtigsten Kernfunktionen konzentriert. Dazu zählen die Kommunikation, die Interaktion mit BIM-Modellen, die Qualitätskontrolle, der Datenaustausch und die Projektworkflows. Für eine einfache Benutzung – auch für BIM-Neulinge – ist das alles in Microsoft Teams integriert. Die DPU ermöglicht somit eine durchgängige Dokumentation und Nachverfolgung der Aufgaben, erleichtert den Datenaustausch und optimiert Arbeitsabläufe. Jede Aufgabe wird erfasst, terminisiert, einer Person zugeteilt und erst abgeschlossen, wenn sie erledigt ist. Protokolle werden als PDF gespeichert, sodass keine Information verloren geht. Auch die Qualitätskontrolle findet in der vertrauten Microsoft-Teams-Umgebung statt. Die BIM-Funktionalität ist ebenfalls direkt in der Benutzeroberfläche integriert und somit ist das digitale Gebäudemodell auf jedem Gerät verfügbar und für alle Projektbeteiligten immer zur Hand. Nicht alles hat FCP neu erfunden.  »Wir nutzen die vorhandenen Softwarelösungen und verknüpfen diese sinnvoll miteinander. So haben wir für die Baubranche ein nutzerfreundliches Werkzeug für die digitale Zusammenarbeit erschaffen«, erklärt Geschäftsführer Wolf-Dietrich Denk. Ein zentraler Vorteil ist, dass die Nutzung von BIM ohne Vorkenntnisse möglich ist. Zudem erhalten Bauherren durch die Transparenz und die Nachvollziehbarkeit der Daten volle Sicherheit und jederzeit einen Einblick in den Projektfortschritt. Baufirmen und Planer profitieren von der praxisnahen Projektumgebung am Computer und vom Digitalen Zwilling sowohl auf der Baustelle als auch im Gebäudebetrieb. 

Ergebnis eines Ideenwettbewerbs
Die DPU ist das Ergebnis eines FCP-internen Innovationswettbewerbs, bei dem mehr als 50 Ideen von FCP-Mitarbeitern eingereicht wurden. Die Idee des Gewinnerprojekts von Thomas Rabl war, mit der DPU die Zusammenarbeit bei BIM-Projekten zu unterstützen und die Einstiegshürden mit BIM zu minimieren. Dafür hat Rabl mit sogenannten Schnittstellen (APIs) für BIM-Anwendungen andere Softwareprogramme verknüpft. Diese Schnittstellen können individuell an das jeweilige Projekt angepasst werden. Für spezielle Anforderungen programmiert FCP eigene Apps, die auch für besondere Kundenbedürfnisse maßgeschneidert werden.
Mittlerweile ist die DPU dem Ideen-Status längst entwachsen und kommt bereits bei elf Projekten in der Praxis zum Einsatz, darunter bei einem Projekt der Buwog in der Wiener Turnergasse. 

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