Donnerstag, Juli 18, 2024


Bild: Gemeinsam mit Johannes Wahlmüller, Global 2000 (l.), und Robert Schmid, Fachverband Steine-Keramik, präsentierte Leonore Gewessler die neue Infokampagne des BMK.

Das Klimaschutzministerium startet die Kampagne »Österreich ist nicht ganz dicht«. Allein für das Jahr 2023 stehen 3,25 Millionen Euro zur Verfügung, um über alle Möglichkeiten der Sanierung und Sanierungsförderung zu informieren. 

Laut einer aktuellen Umfrage von TQS denken fast drei Viertel aller Eigenheimbesitzer*innen darüber nach, Sanierungs- oder Verbesserungsmaßnahmen an der eigenen Immobilie zu setzen. Die wichtigste Motivation dafür ist ein niedrigerer Energieverbrauch, aber auch mehr Wohnkomfort, Unabhängigkeit und Umweltschutz sind wichtige Gründe. Auf die Frage, welche Argumente gegen eine Sanierungs- oder Verbesserungsmaßnahme sprechen, antworten fast zwei Drittel mit  der hohen Komplexität einer Sanierung, knapp gefolgt von Leistbarkeit und dem Aufwand des Förderansuchens bzw. mangelnden Kenntnissen. 
Diese Menschen sollen nun mit der Kampagne »Österreich ist nicht ganz dicht« des Klimaschutzministeriums angesprochen werden.  Für das Jahr 2023 stehen dafür 3,25 Millionen Euro zur Verfügung. Damit soll auch auf die Anfang des Jahres fixierte Erhöhung des Sanierungsbonus von 6.000 Euro auf maximal 14.000 Euro aufmerksam gemacht werden. 
»Klimaschützen und Geld sparen – das gelingt mit gut gedämmten Häusern und effizienten Heizungen. Nach der Aufstockung des Sanierungsbonus informieren wir nun mit unserer neuen Kampagne »Österreich ist nicht ganz dicht« die Menschen über alle Möglichkeiten der Sanierung. Damit wir bald in gut gedämmten Häusern mit ganz dichten Fenstern leben«, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. 
Um die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von russischen Gas zu reduzieren, ist es für ist es für Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000, »absolut richtig und notwendig jetzt eine Initiative für die thermische Sanierung von Gebäuden zu starten«. Denn mit einer umfassenden Sanierung ließen sich 70 bis 80 Prozent der Heizkosten einsparen.  Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie in der WKÖ, ist überzeugt, dass mit dieser Kampagne der Wandel vom Neubau zur zukunftsfähigen Sanierung noch schneller umgesetzt werde. »Eine Dämmung rechnet sich meist in weniger als 10 Jahren und mit dem neuen Sanierungsbonus oft deutlich schneller«, so Schmid.  
Unterstützt wird die Kampagne von Unternehmen und Verbänden wie Internorm, Austrotherm, Baumit, Capatect, Raiffeisen Bausparkasse, Röfix, Steinbacher, Sto, Gebäudehülle+Dämmstoff Industrie 2050 oder der Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme. 

HINTERGRUND:

Zahlen, Daten und Fakten zum Sanierungsbedarf
In Österreich gibt es rund zwei Millionen Wohngebäude. Davon sind etwa 1,8 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser und knapp 270.000 mehrgeschoßige Wohnhausanlagen. Die meisten Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es in Niederösterreich (rund 530.000) und Oberösterreich (rund 330.000). Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 500.000 Ein- und Zweifamilienhäuser einen unzureichenden thermischen Standard aufweisen.
Im Jahr 2021 entstanden im Gebäudesektor rund 13 Prozent der österreichischen CO2- Emissionen, nämlich etwa 8,7 Millionen Tonnen. Gut sanierte Gebäude leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bundesregierung hat sich deshalb im Regierungsprogramm eine jährliche Sanierungsquote von drei Prozent vorgenommen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Sanierungsbonus mit 
1. Jänner 2023 deutlich höher dotiert (siehe Tabelle unten). Die Bundesförderung kann zusätzlich zu den jeweiligen Förderungen der Länder beantragt werden. Insgesamt stehen für die Sanierung und für den Heizungstausch bis 2026 fast zwei Milliarden Euro an Bundesmitteln zur Verfügung.

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