Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die UBM Development AG ein EBIT von 31,5 Millionen Euro - und fuhr trotz Flaute am Transaktionsmarkt einen satten (Netto-)Gewinn von rund 27 Millionen Euro ein. Dem entgegen steht ein schwieriges erstes Halbjahr 2023 - man erwarte jedoch eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte.
Titelbild: Der Vorstand der UBM Development (v.l.n.r.): Martin Löcker (COO), Thomas G. Winkler (CEO), Patrick Thate (CFO) und Martina Maly-Gärtner (COO). (Credit: Phillipp Horak)
„Die UBM hat relative Stärke in einem schwierigen Marktumfeld gezeigt. Unsere konservative Finanzpolitik macht sich bezahlt“, meint Patric Thate, CFO der UBM Development AG. Angesichts dessen schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der UBM der Hauptversammlung, die am 19. Mai im Haus der Industrie stattfinden wird, eine Dividende pro Aktie von 1,10 Euro vor. „Die UBM ist ein verlässlicher Dividenden-Zahler, in guten wie in schlechten Zeiten“, betont Thomas G. Winkler. 2021 betrug die Dividende noch 2,25 Euro, trotzdem gehöre die UBM weiterhin zu den „Dividendenkaisern“ an der Wiener Börse, so Winkler.
Starke Bilanz und hohe Cash Reserven
Die guten Bilanz-Kennzahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr stellten sicherlich einen Wettbewerbsvorteil dar, so die UBM. Das Unternehmen verfügt zum Jahresende über Eigenkapital von mehr als einer halben Milliarde Euro. Bei einer Bilanzsumme von knapp 1,5 Milliarden Euro entspricht das einer Eigenkapitalquote von 34,5 Prozent. Auch die Liquidität ist mit 323 Millionen trotz Anleihen-Rückzahlungen und Projektakquisitionen recht gut bemessen. Die Nettoverschuldung lag zum Ende des Geschäftsjahres bei einer halben Milliarde Euro.
Außerdem treibt die UBM ihre Holzbauprojekte kontinuierlich voran, um die eigene Führungsposition im Markt weiter auszubauen. Die zukünftige Profitabilität könne über die Ergebnisbeiträge der bestehenden 2,1 Milliarden Euro Entwicklungspipeline abgesichert werden, so der Konzern. Insgesamt befinden sich die geplanten oder bereits errichteten Projekte zum überwiegenden Teil in Deutschland und Österreich und sind vorrangig in die Assetklassen Wohnen und Büro einzuordnen.
Green Finance Framework und ESG
Mit dem neuen Green Finance Framework verpflichtet sich UBM zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten in zukünftigen Finanzinstrumenten. Das Framework basiert auf der EU-Taxonomie und kann auf der Homepage der UBM heruntergeladen werden. Eine Second Party Opinion wurde von ISS ESG bereitgestellt. Zeitgleich mit dem Geschäftsbericht und dem Green Finance Framework wurde heute auch der ESG-Bericht veröffentlicht. Dieser wurde auf freiwilliger Basis von einem Wirtschaftsprüfer geprüft, um auf zukünftige Anforderungen der CSRD vorbereitet zu sein. Der Bericht beinhaltet neben der strategischen Ausrichtung in Sachen Nachhaltigkeit auch einen umfassenden Maßnahmen- und Zielkatalog.
Ausblick
In der derzeitigen Phase sei es schwer einschätzbar, wann der Markt sein Preisniveau für Transaktionen finden wird. Die UBM rechnet damit, dass es vor dem zweiten Halbjahr 2023 zu keinen größeren Transaktionen kommen wird. Steigende Inflation, steigende Zinsen und steigende Baukosten werden sich wohl durch das gesamte Jahr ziehen. Die Nachfrage nach Immobilien, wie sie die UBM entwickelt, sei aber stabil. Aufgrund verschobener Baustarts und den Schwierigkeiten vieler Branchen-Teilnehmer rechne man ab der Jahresmitte allerdings mit einer verstärkten Angebotslücke, die den Anlagedruck vieler Investoren weiter erhöht. Aufgrund der volatilen und schwer einschätzbaren Marktentwicklung müsse die UBM aber bis auf Weiteres auf eine Guidance für das Geschäftsjahr 2023 verzichten.