Sonntag, Februar 02, 2025

Normalerweise besitzt jeder Aufzug einen stets geöffneten Lüftungsschacht. Dieser sorgt beispielsweise dafür, dass Rauch im Brandfall abziehen kann. Durch die Auftriebs- und Windkräfte im Schacht kommt so aber auch ein Luftaustausch mit der kühleren Außenluft zustande - und eben jener Lüftungswärmeverlust kann bei den dauerhaft erhöhten Energiekosten ein echter Kostentreiber sein. Aus diesem Grund hat Schindler jetzt ein intelligentes Klappensystem für die Lüftungsöffnung entwickelt. 

Die Lüftungsöffnung über dem Aufzug ist in der Bauordnung aus gutem Grund vorgeschrieben. Im Brandfall zieht durch diese Öffnung dank Kamineffekt der Rauch ab. Der Kamineffekt wirkt aber auch, wenn es nicht brennt – und das treibt die Energie- und Betriebskosten empfindlich nach oben. Umso mehr Stockwerke, umso mehr fällt der Wärmeverlust ins Gewicht. Denn bei einer durchschnittlichen Außentemperatur von 9 Grad und einer Innenraumtemperatur von 22 Grad beträgt die auszugleichende Temperaturdifferenz im Schnitt 13 Grad.

Der Schweizer Aufzugbauer Schindler hat darum ein neues Lüftungssystem entwickelt: Die intelligente Lüftungsklappe HVS sorgt im Normalbetrieb für die Belüftung des Aufzugs und öffnet sich automatisch bei Brand oder Stromausfall. Im Winter wird der Kamineffekt durch die Klappe unterbunden, im Sommer das Einströmen heißer Luft in die Kabine verhindert - so wird über das gesamte Jahr Energie eingespart. Bei Bestandsgebäuden kann die Klappe auch nachträglich eingebaut werden.

Für den ökologischen Fußabdruck

„Diese Investition rechnet sich gerade bei Anlagen ab fünf bis sieben Stockwerken in kürzester Zeit. In Passiv- oder Niedrigenergiegebäuden sorgt die smarte Lüftungsklappe dafür, dass die angestrebte Energieeffizienz überhaupt erreicht werden kann“, sagt Gottfried Jung, Existing Installation Director Schindler Österreich. Die Lüftungsklappe reagiert flexibel auf die Situation im Schacht: Sie öffnet sich bei Normalbetrieb des Aufzugs regelmäßig, um den Schacht zu belüften und reagiert auf erhöhte Temperatur im Schacht sowie auf Störunge. Die Klappe öffnet sich automatisch, sobald Rauch erkannt wird. Bei einem Stromausfall wird die Lüftungsklappe über die mechanische Federrückstellung geöffnet.

So kann etwa bei einem Aufzugsschacht (Breite 1,60 Meter, Tiefe 1,80 Meter, und einer Schachthöhe von etwa sieben Stockwerken) in einem Wohnhaus ein jährlicher Wärmeverlust von rund 9.045 Kilowattstunden verhindert werden. Das wäre bei Heizenergiekosten von 0,25 Euro/kWh eine jährliche Ersparnis von 2.600 Euro. Bei einem größeren Aufzugsschacht (Breite 2,50 Meter, Tiefe 2,50 Meter) eines Krankenhauses könnten ein Wärmeverlust von rund 42.288 Kilowattstunden und damit 10.570 Euro eingespart werden.

Generell hat sich die Energieeffizienz moderner Aufzüge enorm gesteigert. Der Aufzugstyp Schindler 3000 oder 3000 Plus verbraucht etwa pro Jahr bei gängiger Nutzung rund 490 Kilowattstunden - nicht viel mehr als eine stark frequentierte Waschmaschine. Das gelingt unter anderem dank Stromrückgewinnung: Beim Abbremsen von Aufzügen entsteht elektrische Energie. Diese Energie wird als Strom zurückgewonnen und in das Gebäudenetz eingespeist. Gerade an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Bürogebäuden oder Hochhäusern können diese kleinen Rekuperations-Kraftwerke aber einen großen Unterschied machen.

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