Für 2022 kann die Porr starke Zahlen vorweisen: Produktionsleistung und Umsatz sind im Verlgeich zum Vorjahr deutlich gestiegen, und damit auch die finanziellen Ergebnisse und die Liquidität. Mit einem starken Auftragsbestand von über 8,2 Milliarden Euro startet das Bauunternehmen zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr.
Im erstmals kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht kann sich die Porr über handfeste Zuwächse freuen. Zum zweiten Mal in Folge konnten sowohl das Ergebnis als auch die Finanzlage verbessert werden. Der Konzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 5,8 Milliarden, das entspricht einem Plus von knapp 20 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg gar um rund 30 Prozent auf 110 Millionen Euro und lag damit auch deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019.
„Die europäische Bauwirtschaft hat zunächst schwungvoll begonnen und wurde dann durch den Ukraine-Konflikt und die steigenden Material- und Energiepreise erneut vor Herausforderungen gestellt“, resümiert Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr AG. „Inmitten dieser Aufs und Abs hat die Porr es geschafft, in fast allen wesentlichen Bereichen zuzulegen.“
Solides Ergebnis
Im Geschäftsjahr 2022 konnte die Porr ihre Produktionsleistung auf 6,2 Milliarden Euro (um 8,7 Prozent) erhöhen. Aufträge kamen aus allen Sparten, neben Hochbau, Tiefbau und Infrastrukturbau wurden verstärkt Projekte aus der Umwelttechnik nachgefragt. Darunter fallen beispielsweise der österreichische Bahnbau mit der Einheit Feste Fahrbahn sowie Großprojekte in Rumänien. Fast 96 Prozent der Produktionsleistung erzielte das Bauunternehmen in den sieben europäischen Heimmärkten; dabei blieb Österreich der wichtigste Markt, dicht gefolgt von Deutschland und Polen.
Der Auftragsbestand überstieg abermals die 8 Milliarden-Marke, damit liegt der Auftragspolster weit über dem Wert einer Jahresleistung. Verantwortlich für den Zuwachs sind unter anderem die Akquisition einiger Projekte im Industriebau, wie zuletzt der Rück- und Neubau von Gebäuden im BMW Group Werk München, Deutschland. Dazu kamen zwei neue Datenzentren in Berlin und Jawczyce in Polen sowie die neue Firmenzentrale des Stromnetzbetreibers PSE, ebenfalls in Polen. Der Auftragseingang erreichte knapp 6,7 Milliarden Euro.
Finanzielle Stärke
Trotz des überproportionalen Anstiegs der Bauaufwendungen legte das EBT um 28,7 Prozent zu, der Jahresüberschuss konnte auf 82,6 Millionen Euro gesteigert werden. Das daraus abgeleitete Ergebnis je Aktie stieg auf 1,65 Euro (zum Vergleich - 2021: 1,18 Euro). Das Eigenkapital lag zum Stichtag bei 799 Millionen Euro und damit geringfügig unter dem Vorjahreswert, in Verrechnung mit der Bilanzsumme ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 19,3 Prozent. Die liquiden Mittel lagen zum Stichtag bei 656 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der Porr planen eine Dividende je Aktie von 0,60 Euro.
Neben den finanziellen Ergebnissen hat die Porr dieses Jahr auch einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. (Bild: Porr AG)
Ausblick 2023
Dank der vollen Auftragsbücher rechnet der Vorstand für 2023 mit einer Leistung mindestens auf dem Niveau des Vorjahres - wenn nicht gar höher. Sowohl die geopolitische Lage als auch die Situation hinsichtlich Energieversorgung hätten sich zuletzt stabilisiert, so der Konzern, der weitere Verlauf mit all seinen Folgen sei allerdings nicht absehbar. Jegliche Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sei daher mit Prognoserisiken behaftet.
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