Baumit blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Trotz angespannter wirtschaftlicher Lage machte das Unternehmen 2022 einen Rekord-Umsatz von 332 Millionen Euro - das entspricht einem Umsatzplus von 14 Prozent. Mit Fokus auf dem Sanierungs-Geschäft blickt man auch dem kommenden Jahr optimistisch entgegen.
Titelbild: Baumit startet in die Bausaison 2023 (v.l.n.r.): Vertriebsleiter Rudolf Ofenschiessl; Geschäftsführer Georg Bursik und Marketingleiter Roman Stickler. (Credit: APA Fotoservice/Krisztian Juhasz)
2022 überschritt der Österreich-Umsatz von Baumit mit 332 Millionen Euro erstmals die 300 Millionen Euro Marke. „Wir haben die unterschiedlichsten Herausforderungen bereits 2021 gut zusammen meistern können. 2022 kamen zu den schwierigen Rahmenbedingungen mit enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen noch Preiskapriolen im Energiebereich hinzu. Trotzdem konnte das Jahr in Summe mit einem zweistelligen Umsatzplus abgeschlossen werden“, zieht Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit, über das abgelaufene Geschäftsjahr Bilanz.
Baumit baut Mitarbeiterzahl aus
Die Suche nach guten Fachkräften gestaltet sich weiterhin schwierig. Nichtsdestotrotz sei es im vergangenen Jahr geglückt, nicht nur alle offenen Stellen nachzubesetzen, sondern den Mitarbeiter*innenstand in Österreich im vergangenen Jahr auf 720 Beschäftigte zu erhöhen. Baumit geht proaktiv auf Arbeitnehmer*innen zu. „Unser neuer Image-Film, der unser vielseitiges Unternehmen authentisch aus Sicht unserer Mitarbeiter:innen unter dem Dach des roten Würfels zeigt, brachte viel positive Resonanz“, freut sich Bursik. Validiert werden die Bemühungen des Familienunternehmens durch die Auszeichnung als einer der „Top Arbeitgeber Österreichs“, die vom Wirtschaftsmagazin trend verliehen wird.
Investitionen aufgestockt
Bei Investitionen in den Standort Österreich wurde 2022 von der Baumit ein ambitioniertes Investitionsprogramm umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Investitionen um rund 19 Prozent auf 22 Millionen Euro. Ein großer Teil dieser Investitionen (ca. 15 Millionen Euro) entfiel dabei auf den Bereich Produktionsanlagen in Wopfing. Um die Energiekrise zu bewältigen, wurden hier einige Energiesparmaßnahmen und Verbrauchsoptimierungen umgesetzt.
Ausblick: Thermische Sanierung als richtungsweisender Trend
Die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute für das Jahr 2023 konfrontieren auch die heimische Bauwirtschaft mit einem in dem Maße bis dato noch nie dagewesenen Anspruch, sich rasch auf veränderende Rahmenbedingungen einzustellen. Auch wenn es im Neubaubereich definitv zu Rückgängen kommen werde, gelte es jetzt verstärkt den Gebäudebestand zu revitalisieren, so Geschäftsführer Georg Bursik: „Wir freuen uns daher, dass die Regierung unseren seit vielen Jahren erhobenen Forderungen nach massiver Anhebung der Fördersummen jetzt zugestimmt und damit ein erstes klares Signal zur dringend notwendigen Erhöhung der Sanierungsrate gesetzt hat“, ist Bursik zufrieden. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet er „unter den aktuellen Rahmenbedingungen mit einem moderaten Wachstum von 3 bis 4 Prozent für Baumit in Österreich“.
Gut Dämmen senkt den Verbrauch enorm. (Grafik: Baumit)
Baumit selbst startet im kommenden Jahr gemeinsam mit Austrotherm eine Informationskampagne zum Thema Dämmung: 14malbesser.at soll bei den Endverbraucher*innen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie viel Energie durch richtige Dämmung eigentlich gespart werden kann. Eine im Auftrag von Greenpeace durchgeführte Studie des Wuppertal-Instituts verdeutlicht das an Hand von Windrädern, die man zum Heizen eines Wohngebiets mit 19.000 Haushalten benötigt: Bei dieser Studie wird die Heizstromversorgung von bereits auf moderne Wärmepumpen umgerüsteten Gebäuden simuliert. Es zeigen sich gravierende Unterschiede im Energieverbrauch: Sind die Häuser in einem schlechten energetischen Zustand, braucht es 14 Windräder, um den Bedarf an Heizstrom zu decken. Sind die Häuser entsprechend gut gedämmt, braucht man nur ein Windrad. In Zahlen heißt das: für einen ungedämmten, 100 m2 großen Altbau beträgt der Primärenergieverbrauch im Jahr rund 5.600 kWh Heizstrom. Dasselbe Haus auf Passivhaus-Standard saniert benötigt nur noch 400 kWh.
Devise für Förderungen
Damit das notwendige Ziel einer thermischen Sanierungsrate von zumindest 3 Prozent erreicht werden kann, muss im Förderbereich gezielt nachjustiert werden. „Ein Wermutstopfen ist, dass die volle Fördersumme nur bei Erreichen des Passivhaus-Standards ausbezahlt wird. Das Problem liegt hier aber im Bestand, denn bei vielen der 1,5 Millionen schlecht bis gar nicht gedämmten Gebäuden ist dieser Standard technisch nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem finanziellen Aufwand zu erzielen“, sieht Bursik Gründe, „warum Fördergelder noch nicht abgeholt werden. Eine Kriterien- Erleichterung in Richtung ‚Niedrigenergie-Standard’ würde für erheblich mehr Bewegung sorgen“.