Dem heimischen Crowdinvesting-Anbieter dagobertinvest steht ein ereignisreiches Jahr bevor: Mit dem Erhalt der EU-Lizenz soll der Startschuss für die Osteuropa-Expansion fallen. Der tschechische Markt wird dabei als erstes anvisiert. Hoffnung verspricht der Rückblick auf das vergangene Jahr zurück, in dem die Plattform 43 Millionen Euro Kapital vermitteln konnte – um zehn Millionen mehr als 2021.
Die multiplen Krisen des vergangenen Jahres haben anscheinend zu einem Ansturm auf Investmentplattformen geführt: Bei einer Blitzumfrage in der Vorweihnachtszeit gaben knapp zwei Drittel der Investoren bei dagobertinvest an, aktuell mehr zu investieren als zu sparen – denn ein Großteil der Crowd nutzt das Angebot auch als Inflationsschutz. Das Unternehmen selbst zieht eine positive Bilanz über die bisherige Gesamtentwicklung: Insgesamt konnten bislang mehr als 142 Millionen Euro Kapital vermittelt werden, über 52 Millionen Euro (investiertes Kapital und Zinsen) wurden bereits wieder an die Crowd zurückgezahlt. In Summe wurden über 100.000 Investitionen in die bislang knapp 300 Immobilienprojekte über die Plattform getätigt.
Vom Start-up zur europäischen Kreditplattform
2015 gegründet, entwickelte sich dagobertinvest rasch vom Start-up hin zu einer der führenden Immo-Crowdinvesting-Plattformen im DACH-Raum. Dass der Weg hierhin nicht immer stolperfrei war, daran erinnert sich dagobertinvest-Vorstand Andreas Zederbauer gut: „Neben den offensichtlichen Herausforderungen der letzten Jahre wie der Pandemie bis hin zu aktuellen wie dem Krieg in der Ukraine und der Rekordinflation, war auch der Markteintritt in Deutschland ein regulatorischer Herkulesakt. Außerdem bereiten wir uns seit zwei Jahren organisatorisch auf die EU-Lizenz vor – sowohl in Hinblick auf die Manpower als auch technisch.“ Im Frühling soll dieser Meilenstein nun erreicht werden. Denn mit dem Erhalt der Lizenz wird sich dagobertinvest von einer Crowdinvesting-Plattform hin zu einer europäischen Kreditplattform entwickeln. „Die Investoren werden damit zu Kreditgebern mit bankenähnlicher Rolle, die wir erfolgreich begleiten wollen“, so Zederbauer.
dagobertinvest-Vorstand Andreas Zederbauer bereitet sein Unternehmen aufs nächste große Ziel vor: den europäischen Markt. (feel image/ Felicitas Matern)
50-Millionen-Marke bei Rückzahlungen geknackt
Alleine im letzten Jahr konnte die Plattform mehr als 43 Millionen Euro Kapital an Bauträger und Immobilienentwickler vermitteln. Zum Vergleich: 2021 belief sich die Summe noch auf 33 Millionen Euro. Während 2019 etwa drei Millionen Euro an die Investoren zurückgezahlt wurden, schaffte dagobertinvest im vergangenen Jahr Rückzahlungen in Höhe von mehr als 18 Millionen Euro – und knackte damit insgesamt die 50-Millionen-Euro-Marke bei den Kapitalrückzahlungen. Die Anzahl der jährlich abgewickelten Investments wurde von 882 im ersten Geschäftsjahr im Laufe der Jahre auf 25.000 Investitionen im Jahr 2022 vervielfacht. „Der durchschnittliche dagobertinvest-Anleger ist 47 Jahre alt und hat insgesamt knapp 19.000 Euro investiert, wobei die Investmentsumme je Projekt 1.128 Euro beträgt. Unsere aktiven Investoren haben im vergangenen Jahr im Durschnitt in sieben Projekte investiert“, berichtet Zederbauer.
Aktienemission und Expansion im Visier
Die nächsten Monate werden für Zederbauer und sein Team fordernd - so stehen gleich mehrere Meilensteine vor der Tür. „In erster Linie wollen wir zügig zur Lizenz und dann zur Umsetzung – hin zur europäischen Kreditplattform für Risikokapital im Immo-Bereich. Zudem werden wir alles daran setzen, eine erfolgreiche zweite Kapitalrunde hinzulegen. Neben Tschechien möchten wir außerdem im Laufe des Jahres noch in einem weiteren Auslandsmarkt starten und unser adaptiertes Angebot gemäß den Rahmenbedingungen der
EU-Lizenz etablieren“, fasst der Vorstand die Pläne zusammen.
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