Sika, Wienerberger, SFS, Würth und die Strabag können im DACH-Raum laut einer aktuellen Analyse von S&B Strategy am stärksten von Übernahmen profitieren. Die Top 5 weisen sowohl eine hohe M&A-Aktivität, ein hohes Umsatzwachstum, als auch eine profitable Entwicklung sowie eine stabile Finanzstruktur auf.
Insgesamt hat S&B Strategy die Top 30 Unternehmen im DACH gekürt, die am stärksten von M&A-Aktivitäten profitieren. Aus Österreich haben es neben den Top-Platzierten Wienerberger (2.) und Strabag (5.) noch die Porr (17.) und Herz (25.) ins Ranking geschafft. Alle anderen Unternehmen kommen aus Deutschland und der Schweiz. „Die M&A-Bau-Champions verfügen über eine klare Deal-Strategie, die auf zuvor festgelegten Unternehmensziele aufbaut und legen einen besonders starken Fokus auf die Integration der Übernahmeziele“, so eine zentrale Erkenntnis der Studie. „Die Top-30 sind hinsichtlich ihrer Finanzkennzahlen deutlich überlegen. Sie wachsen im Durchschnitt dreimal stärker als der Markt“, so Patrick Seidler, Managing Partner bei S&B Strategy.
Bei den Top-30 handelt es sich mehrheitlich um große Bauzulieferer aus Deutschland und der Schweiz mit einer hohen M&A-Aktivität, nur ca. 27% kommen aus der Bauausführung. Insgesamt verzeichnen die Unternehmen durchschnittlich ca. 11 baurelevante Transaktionen, wovon 59% im DACH-Raum stattfanden. Das bestätigt die nach wie vor hohe Regionalität der Bauindustrie. Die Top-5-M&A-Champions der Bauindustrie sind die Bauzulieferer Sika, Wienerberger, SFS und Würth sowie die Strabag. Alle Unternehmen weisen eine sehr hohe Kapitalisierung sowie eine hohe Rentabilität und Eigenkapital-Quote auf, was zusätzliche Investitionen aus eigener Kraft ermöglicht. Sika punktet dabei am höchsten mit 43 getätigten Transaktionen, einem Umsatzwachstum von ca. 7% p.a. und einer Verbesserung der EBITDA-Marge um 7,1 Prozentpunkten und erhält damit den Titel des S&B M&A-Bau-Champions.
Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Die Top-30 des Rankings haben eine klare M&A-Strategie, die auf zuvor festgelegte zentrale Unternehmensziele abgestimmt ist und setzen einen besonders starken Fokus auf die Integration der gekauften Unternehmen.
„Erfolgreiches anorganisches Wachstum fußt auf einer M&A-Strategie, die kongruent zur gesamten Unternehmensstrategie ist. Die erfolgreichsten Spieler setzen nicht nur den Fokus auf die Transaktion selbst, sondern auch auf eine wertstiftende Integration in die Unternehmensgruppen“, erklärt Patrick Seidler.
Ausgehend von den Top-Unternehmen leiten die Autoren zusätzliche Handlungsempfehlungen ab: Erfolgreiche Unternehmen innerhalb der Bauindustrie sollten ihre M&A-Aktivitäten auf Basis von drei Schritten umsetzen. Zuerst müssen Fähigkeitslücken im bestehenden Leistungsportfolio erkannt werden. Durch die Identifizierung und den Zukauf von passenden Unternehmen kann diese Lücke theoretisch geschlossen werden. Im letzten Schritt ist die erfolgreiche Integration in bestehende oder neue Strukturen entscheidend, um die Lücke auch praktisch zu schließen.
Über die Studie
Das Ranking der Strategie- und M&A-Beratung S&B Strategy basiert auf einer quantitativen Auswertung von über 29.000 mittleren und großen M&A-Transaktionen. Allesamt wurden im Zeitraum von 2012 bis 2021 von Unternehmen aus der DACH-Region getätigt. Mithilfe eines zweistufigen Filterprozesses wurden zunächst die baurelevanten Transaktionen sowie Unternehmen mit mehr als 2 Transaktionen identifiziert. Die 1.400 verbleibenden Transaktionen von knapp 800 Unternehmen der Bau- und Bauzulieferindustrie wurden anschließend anhand ihrer Finanzkennzahlen analysiert. Der Fokus lag dabei auf der Bewertung der M&A-Aktivitäten hinsichtlich der finanziellen Entwicklung. Dazu zählen Umsatzwachstum, Profitabilität und Stabilität der Finanzstruktur.