Montag, November 25, 2024

Im Jahr 2021 sind die Ausgaben der Wohnbauförderung unter zwei Milliarden Euro gesunden und haben damit das tiefste Niveau seit 30 Jahren erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist auch die Zahl geförderten Wohneinheiten um 22 Prozent zurückgegangen. Verhalten positive Signale gibt es bei der Sanierungsförderung.

Die Ergebnisse der aktuellen Wohnbauförderungsstatistik, die alljährlich vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wird, liefert schwarz auf weiß, was ohnehin jeder geahnt hat. »Erstmal seit vielen Jahren gab es im vergangenen Jahr sowohl bei den Baubewilligungen als auch bei den ausgeschütteten Fördermitteln und den geförderten Wohneinheiten gleichzeitig massive Rückgänge«, hebt Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie hervor. »Die steigenden Baukosten aufgrund zunehmender Energiepreise und neugeordneter Lieferketten trugen dazu bei, dass immer seltener Fixpreisangebote abgegeben werden konnten. Diese Variabilität dämpfte natürlich die Nachfrage«, so Schmid.

Nach historischen Höchstwerten mit 85.000 Baubewilligungen 2019 ging es die folgenden Jahre stetig bergab. 2020 waren es 78.000 und 2021 nur mehr 73.000 Wohneinheiten. »Für 2022 sieht es nach einem deutlichen Einbruch auf nur noch geschätzte 62.000 baubewilligte Wohnungen aus«, erklärt Studienautor Wolfgang Amann. Die Ausgaben der Wohnbauförderung beliefen sich auf 1,91 Milliarden Euro. Dies ist ein Rückgang von sechs Prozent  gegenüber 2020 und der niedrigste Wert seit 30 Jahren. Damit einhergehend sind auch die Förderungszahlen stark rückläufig. Österreichweit wurden im letzten Jahr nur noch 18.400 Wohneinheiten gefördert. Der Förderungsdurchsatz – das Verhältnis von baubewilligten zu geförderten Bauten – ist bei Eigenheimen unter 15 Prozent gesunken.

»Die Sanierungsförderung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden«, sagt Robert Schmid, Fachverband Steine Keramik.

Einzig bei der Sanierungsförderung gab es im vergangenen Jahr einen positiven Trend. Die Förderausgaben für Wohnhaussanierungen stiegen 2021 um knapp zehn Prozent auf über 510 Millionen Euro. Insgesamt wurden knapp über 27.000 Eigenheime und etwa 45.000 Geschoßwohnungen gefördert saniert. Zusammengerechnet ist das ein Plus von 20 %. »Vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise und der dringenden Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren, kann die Bedeutung der Sanierungsförderung nicht hoch genug eingeschätzt werden«, hebt Schmid hervor.

(Bilder: iStock, Fachverband Steine Keramik)

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