Windhager baut in Pinsdorf bei Gmunden ein 27.000 Quadratmeter großes Produktions- und Entwicklungszentrum für nachhaltige Energie. Dort werden ab 2024 gemeinsam mit dem Wärmepumpenspezialisten M-TEC bis zu 20.000 Wärmepumpen pro Jahr hergestellt.
In den kommenden 1,5 Jahren entsteht in Pinsdorf ein hochmodernes Werk. Hier sollen ebendie Produkte hergestellt werden, die Europa zukünftig unabhängig von fossilen Energieträgern machen. „Die Energiewende hat durch die Entwicklungen der letzten Monate noch einmal an Dynamik zugelegt. Jetzt braucht es smarte Partnerschaften, Unternehmer mit Verantwortung und eine klare Vision“, so Windhager Geschäftsführer Stefan Gubi. Gemeinsam mit dem Spezialisten für Hochleistungswärmepumpen M-TEC wird zukünftig gemeinsam an Lösungen für die Energiewende gearbeitet. „Das M-TEC Headquarter mit Produktion und Entwicklung liegt nur wenige Minuten vom neuen Standort entfernt. Uns eint somit einerseits die gemeinsame Vision und der kompromisslose Qualitätsanspruch sowie auch die örtliche Nähe“, so M-TEC Geschäftsführer Peter Huemer.
Aktuelle Herausforderungen bei Rohstoffen und Fachkräften
Neben der angespannten Situation in den Rohstoff- und Komponentenwerken liegt eine zusätzliche Herausforderung im Lukrieren geeigneter Fachkräfte. Bis zu 300 neue Mitarbeiter*innen sollen eingestellt werden. „Der Markt der erneuerbaren Energie ist ein rasant wachsender Wirtschaftsbereich. Derzeit können Installateure der Nachfrage kaum nachkommen. Wir brauchen daher ganz dringend junge, ambitionierte Frauen und Männer in unserer Branche“, sind sich beide Geschäftsführer einig.
Ein 3D-Entwurf des geplanten Werkes in Pirnsdorf. Es soll die Energietechnik-Kompetenz in Oberösterreich weiter vorantreiben.
Oberösterreich ist bereits Standort vieler innovativer Energietechnologie-Unternehmen, die zum Teil sogar internationale Marktführer sind. Viele Unternehmen haben sich bereits sehr früh viel Know-how in den Bereichen Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Energietechnologie aufgebaut. „Oberösterreich ist schon jetzt das Wärmepumpen-Bundesland Nummer 1 bei den Häuslbauern, und mit dem neuen Werk von Windhager in Pinsdorf entsteht eine zusätzliche Dynamik, die einmal mehr zeigt: Ökonomie und Ökologie sind Turbozwillinge“, zeigte sich Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner beim Spatenstich überzeugt.
Wärmepumpen als Gamechanger für die Klimawende
Rund ein Viertel der Energie wird in Europa durch private Haushalte verbraucht. Dabei spielen fossile Energieträger in Österreich leider noch immer eine bedeutende Rolle. 22,7 Prozent des Bruttoinlandsverbrauchs an Energie werden derzeit noch mit Gas gedeckt. Zusammen mit Öl (34,1 Prozent) und Kohle (7,6 Prozent) beträgt der Anteil fossiler Energieträger somit rund 64 Prozent. Auch wenn sich die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser mittels Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser seit 2005 fast verfünffacht hat, gibt es im kommenden Jahrzehnt noch sehr viel zu tun. In Österreich werden derzeit rund 30.000 Wärmepumpen pro Jahr installiert. Alleine im vergangenen Jahr 2021 gab es eine Steigerung von 23 Prozent. Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise hat den Nachfragedruck noch einmal spürbar erhöht. Derzeit sind in Östereich rund 325.000 Wärmepumpen in Betrieb. Das entspricht nicht einmal 10 Prozent der 4 Millionen Haushalte.
(Bilder: Windhager)