Mittwoch, November 20, 2024

In der Nassprodukte-Erzeugung bei Baumit werden ab sofort pro Jahr 20.000 Kubikmeter Trinkwasser durch aufbereitetes Brunnenwasser ersetzt.

Titelbild: 20.000 Kubikmeter Trinkwasser für seine Produkte will Baumit künftig jährlich ersetzen. Von links: Manfred Tisch (Geschäftsführer der Baumit GmbH) und Daniel Römer (Projektleiter). (Credit: Baumit)

Baumit startet jetzt -  nach über zwei Jahren Testbetrieb - ein neuartiges Trinkwasser-Sparprojekt. In einem ersten Schritt werden für die Nassprodukte-Erzeugung jährlich 20.000 Kubikmeter Trinkwasser durch aufbereitetes Brunnenwasser ersetzt. Mittelfristig sollen Fassaden-Putze und -Farben durch den Einsatz von Aktivkohlefilter in der Gebrauchswasser-Aufbereitungsanlage dann auch komplett ohne Trinkwasser produziert werden. Die Investitionskosten für diese Ressourcenschonung beliefen sich bisher auf rund 200.000 Euro.

„Trinkwasser ist das Gold der Zukunft. Daher müssen wir sorgsam mit dieser lebensnotwendigen Ressource umgehen“, sagt Manfred Tisch, Geschäftsführer der Baumit GmbH. „Wir haben bei unserer Nassprodukte-Produktion sowohl in Wietersdorf in Kärnten, als auch in Wopfing nach Einsparungspotenzialen gesucht und eine innovative Lösung gefunden. Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase gehen wir jetzt in den Vollbetrieb.“

Bisher wurde in Wopfing sowohl in der Produktion als auch zur Reinigung Trinkwasser verwendet. Bei der Suche nach Alternativen stieß man auf - als Trinkwasser ungeeignetes - Brunnenwasser. Durch dessen Einsatz kann Trinkwasserverbrauch am Standort Wopfing bereits halbiert werden. In einem weiteren - bereits in Test befindlichen - Schritt kommt ab 2023 aufbereitetes Abwasser zum Einsatz. Ziel ist es, durch Zudosierung von Wasserstoffperoxid und in weiterer Folge mit Aktivkohlefiltration 100 % des benötigten Wassers im Kreislauf zu halten, dem finalen Produkt zuzuführen und Abwasser massiv einzusparen.

Putz braucht Wasser - in hoher Qualität

Fassaden-Putze und -Farben - sogenannte Nassprodukte - bestehen zu ca. 15 Prozent aus Wasser. Baumit Premiumprodukten wie z.B. Baumit StarTop oder StarColor werden zudem unterschiedliche Betriebsstoffe beigemengt, um eine lange Nutzungsdauer zu ermöglichen und Algenwachstum an der Fassade zu verhindern. Diese Stoffe finden sich aber auch bei der Reinigung der Produktionsanlagen im Gebrauchswasser wieder. Künftig kann dieses Gebrauchswasser durch entsprechende Aufbereitung fürs Produkt wiederverwendet werden - so entsteht kein Abwasser mehr.

Manfred Tisch bei der offiziellen Präsentation des Trinkwasser-Sparprojektes. (Bild: Baumit)

„Mit vier Werken an einem Standort ist Wopfing einzigartig, was die Verflechtung der Werksbereiche und die daraus gewonnenen Synergien betrifft. Rund 40 Prozent der benötigten Energie bestreiten wir mit Abwärme aus der Produktion, und gerade einmal 0,2 Prozent der eingesetzten Rohstoffe werden bei uns als Abfall entsorgt. Mit der nun gestarteten Wasseraufbereitung aus Brunnenwasser und der weiteren Reinigung mittels Aktivkohlefiltration beschreitet Baumit neue Wege, um Wasser ressourcenschonend weiter verwenden zu können“, zeigt sich Tisch davon überzeugt, „dass sich Baumit hinsichtlich Kreislaufwirtschaft auf einem guten Weg befindet.“

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