Die Baustoffindustrie dürfte in Österreich im heurigen Jahr vor allem über steigende Verkaufspreise wachsen. Das zeigen aktuelle Daten einer Konjunkturbefragung des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse.
Für die Erzeuger bauaffiner Produkte war das erste Halbjahr 2022 vor allem durch die zum Teil deutlich steigenden Verkaufspreise geprägt. Im Schnitt erhöhte sich in den 38 untersuchten Warengruppen der Durchschnittspreis um 7,4 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Mit Ausnahme von Fertigteilhäusern (+2,6% geg. VJP) wuchs der Durchschnittspreis im Vergleichszeitraum auf allen Märkten um zumindest vier Prozent, in etwa der Hälfte aller Warengruppen um mehr als sechs Prozent. Im zweistelligen Prozentbereich verteuerten sich Garagentore, Parkett, Abdichtungsbahnen, WDVS und Bodenbeschichtungen. Die Nachfrage wuchs im Halbjahresvergleich hingegen nur noch relativ moderat: Im Mittel aller untersuchten Märkte um 1,9 Prozent. Ein robustes Wachstum um sieben Prozent und mehr gab es lediglich bei Fertigteilhäusern, Dachmaterial, Vorgehängten hinterlüfteten Fassaden, WDVS und Heizkessel.
Bis Jahresende erwarten die Hersteller keine Trendwende. Für das Gesamtjahr 2022 geht man im Mittel von einem Anstieg der Nachfrage um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr aus. Die Verkaufspreise sollten im Durchschnitt um 7,8 Prozent anziehen. Der Umsatz der Anbieter könnte damit im Schnitt um fast zehn Prozent wachsen. Die Hersteller von Heizkessel rechnen sogar mit einem Umsatzplus um 26 Prozent gegenüber Vorjahr.