Zum ersten Mal hat Branchenradar den Österreichischen Fensterpreis an die Bestperformer der heimischen Fensterbranche vergeben. Den LEVA-Regionalpreis erhielt Entholzer, mit dem Bundespreis wurde Josko ausgezeichnet.
Titelbild: Die Preisträger*innen: Johann Scheuringer (Geschäftsführer Josko Fenster und Türen), Aferdita Bogdanovic (Head of Marketing & Sales Branchenradar), Julia Speiser (Marketingleiterin Entholzer Fenster und Türen), Sebastian Ganthaler (Geschäftsführer Entholzer Fenster und Türen).(Credit: camerasuspicta.at)
Die Fensterbranche leistet seit vielen Jahrzehnten einen hohen Beitrag zum Klimaschutz und zur Senkung des Energieverbrauchs. Die Sanierungsquote bei Fenstern ist deutlich höher als bei allen anderen thermisch-energetischen Maßnahmen an der Gebäudehülle. In den letzten 20 Jahren wurden durch sanierte Fenster bereits 48 Terawattstunden Energie eingespart.
»Die Anforderungen an Fenster werden weiter steigen, es braucht integriertere Lösungen«, stellte Andreas Kleboth vom Architekturbüro Kleboth und Dollnig fest und bezeichnete das Fenster als Schweizer Messer der Fassade. Für die Klimawende brauche es Plusenergiehäuser, was bei Einfamilienhäusern leicht umsetzbar ist, bei größeren Gebäuden aber noch eine Herausforderung darstellt. Dafür müsse Energie auch über die Fassaden produziert werden. Diese müssten intelligent gestaltet, Fenster ganzheitlich berücksichtigt werden. »Es ist entscheidend, mit möglichst wenig Teilen zu arbeiten, viel muss integriert sein.«
Auch das Thema Kreislaufwirtschaft werde in der Fensterbranche zum entscheidenden Faktor. Zu wenig reflektiert wird, dass Fenster bei vielen Gebäuden das entscheidende Gestaltungselement sind.
LEVA-Premiere
Die österreichische Fensterindustrie schafft es seit 30 Jahren, europaweit beachtliche Benchmarks zu setzen, in technischer Hinsicht sowie bei Vertrieb und Marketing. »Es gibt kein europäisches Land, in dem aus dem vergleichsweise schnöden Bauprodukt Fenster ein begehrter Markenartikel und ein langlebiges Konsumgut geschaffen wurde«, betonte Andreas Kreutzer, Geschäftsführer des Marktanalysten Branchenradar.
Der Absatz von Fenstern sei zwar zwischen 1990 und 2020 im Durchschnitt um 1,2 Prozent pro Jahr gesunken, wertmäßiges Wachstum hat diese Entwicklung aber mehr als ausgeglichen. 2021 war umsatzmäßig ein durchaus gutes Jahr, der Absatz ist im Schnitt um fünf Prozent gestiegen, die Durchschnittspreise um sieben Prozent, der Umsatz auf 13 Prozent.
LEVA 2022
Die Österreichische Fensterindustrie hat ein Designprodukt, ein Energiesparprodukt sowie ein Sicherheitsprodukt geschaffen. »Die Leistungen werden wir künftig jährlich mit dem LEVA in Form eines Bronzegusses von Wolfgang Walkensteiner würdigen«, kündigte Kreutzer an. Der LEVA ist kein Jurypreis, die Bewertungsgrundlage ist einzig die Umsatzentwicklung der Unternehmen im vergangenen Jahr.
Den Regionalpreis gewann das oberösterreichische Unternehmen Entholzer Fenster und Türen. Der Betrieb widmet sich österreichweit der Fenster- und Türenproduktion im Segment Kunststoff und Kunststoff-Aluminium und ist einer der führenden Fensterproduzenten in Oberösterreich. »Die Auszeichnung beweist, dass wir am richtigen Weg sind. Sie ist Motivation für die nächsten Jahre«, betonte Geschäftsführer Sebastian Ganthaler in seinen Dankesworten.
Zum Bundessieger wurde Josko Fenster und Türen gekürt. Für Eigentümer und CEO Johann Scheuringer hat es einen Grund, dass die Österreichische Fensterbranche zu den besten der Welt gehört. »Das ist das Pushen im Sinne der Qualität und der Vermarktung.« Josko hatte 2021 knapp 194 Millionen Umsatz, davon circa 22 Prozent Export, insbesondere nach Süddeutschland. Derzeit ist der Betrieb in Österreich Nummer eins bei Holz-Alu-Fenstern, die Nummer zwei am Gesamtmarkt der Kunststofffenster, Alufenster und Hebeschiebetüren und Nummer drei bei Holzfenstern.