Der neu gewählte Obmann des Verbands Gemeinnütziger Bauvereinigungen Österreichs GBV, Klaus Baringer, warnt vor gravierenden Problemen bei leistbarem Wohnbau.
Neben dem seit Jahren virulenten Problem der hohen Grundstückskosten hat sich die Lage laut Baringer bei den Baukosten in den letzten Monaten deutlich zugespitzt. »Von vielen Mitgliedsunternehmen hört man, dass sie gar nichts mehr ausschreiben, weil sie keine oder keine finanzierbaren Angebote bekommen.« Es gäbe Projekte, bei denen die Bestbieter um 30 Prozent über der Erfüllbarkeit liegen.
Ein weiteres Problem werde im September bzw. im Dezember auf die Branche zukommen. Die voraussichtlichen Zinssteigerungen am Kapitalmarkt durch die EZB werden das Finanzieren von leistbarem Wohnen immer schwieriger machen. Selbst wenn sich mittelfristig die überhitzten Baukosten wieder etwas entspannen, die Lieferketten wieder funktionieren und die gestiegene Nachfrage im Bausektor abkühlt, fordert Baringer, dass die steigenden Kapitalmarktzinsen durch vermehrte Wohnbauförderungsmittel flankiert werden müssen. »Die Neubauförderung ist von 1,8 Mrd. 2008 auf 1,3 Mrd. Euro 2020 zurückgegangen. Hier muss es unbedingt eine Umkehr geben,« so Baringer.