Die Arbeitsgemeinschaft aus den beiden größten österreichischen Bauunternehmen, Porr und Strabag, setzt gemeinsam mit der Auftraggeberin Wiener Linien einen Meilenstein für die Stadt Wien: Die ersten Tunnelbauarbeiten an der neuen U-Bahn U2 starten termingerecht am Matzleinsdorfer Platz. Mit dem Anstich fällt der Startschuss des größten Einzelbauloses des Wiener U-Bahnbaunetzes.
Titelbild: Der U2-Tunnelanstich am Matzleinsdorfer Platz. (Credit: Rudi Froese)
„Dieses komplexe urbane Projekt ist auch insofern bemerkenswert, weil es uns auf ganzer Bandbreite fordert", meint Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE. „Es ist nicht nur das größte Klimaschutzprojekt der Stadt Wien, sondern auch eine Teamleistung von drei unterschiedlichen Gewerken. Wir schaffen hier gemeinsam Infrastruktur, die die Stadt für die nächsten Jahrzehnte nachhaltig prägen wird.”
Porr CEO Karl-Heinz Strauss erklärt: „Wir setzen hier unser geballtes Know-how im U-Bahnbau ein. Dieses Projekt ist nicht erst nach der Fertigstellung nachhaltig – bereits in der Umsetzung schonen wir die Umwelt. So setzen wir bei allen fünf Baulosen eine strombetriebene Tunnelvortriebsmaschine ein und haben die Verkehrsbelastung deutlich reduziert.”
Neue Österreichische Tunnelbaumethode
Die beiden jeweils 4 km langen Tunnelvortriebe werden mittels Neuer Österreichischer Tunnelbaumethode (NÖT) errichtet. Dabei wird mit Baggern Meter für Meter nach vorne gegraben und der Tunnel mit Spritzbeton gesichert. Vereisungsbohrungen, die im Vorfeld der Arbeiten durchgeführt wurden, sorgen für Stabilität im Erdreich. Im Sommer 2022 beginnen auch beim Bauabschnitt Rathaus die Arbeiten am anderen Ende der neuen U2-Tunnel. Parallel zum Tunnelbau arbeiten die Teams vom Spezialtiefbau und Ingenieurbau am Ausbau der Schächte entlang der U-Bahnstrecke, sodass der Tunnelvortrieb kontinuierlich erfolgen kann.
Bis zu 500 Mitarbeiter*innen im Einsatz
Zu den Spitzenzeiten werden bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft aus Strabag und Porr am Projekt arbeiten. Das Tunnelbauteam ist rund um die Uhr im Schichtbetrieb tätig, damit das Projekt im dicht bebauten und urbanen Umfeld schnellstmöglich vorangetrieben wird. Sind die Tunnel im Umfeld der neuen U2-Stationen fertig, startet der nächste Abschnitt: Die Arbeiten mit der Schildvortriebsmaschine, dem sogenannten „Maulwurf“. Ab voraussichtlich 2024 gräbt die Tunnelbohrmaschine vom Matzleinsdorfer Platz den ersten Streckentunnel bis zum Augustinplatz im 7. Bezirk. Mit dieser minimal-invasiven Baumethode werden in diesem Abschnitt die Tunnel zwischen den Stationen unterirdisch gebaut. Die geplante Fertigstellung des neuen U2-Südastes bis zum Matzleinsdorfer Platz soll 2028 erfolgen.