Über 2.000 registrierte Teilnehmer, ein ausgebuchter Kongressabend und eine ausverkaufte Ausstellung - klare Zeichen, dass ein solches Come-Together der Baubranche längst überfällig war.
„Wir sind froh, dass wir solch eine Punktlandung mit dem Fall der Maskenpflicht für den Baukongress erzielten, um sein Potential voll ausspielen zu können,“ erklärt Michael Pauser, Geschäftsführer der Österreichische Bautechnik Vereinigung (ÖBV). Die Teilnehmer hätten es sichtlich genossen, sich unter Gleichgesinnten auch einmal wieder physisch treffen zu können.
Nachhaltigkeit im Bauwesen
Als besonderes Highlight galt die neue große Session „Nachhaltigkeit im Bauwesen“: Hier wurde aufgezeigt, was bereits für mehr Nachhaltigkeit unternommen wird - und was noch geplant ist, um 2040 auch wirklich klimaneutral zu werden. Premiere feierte der ÖBV-Nachhaltigkeitsfolder mit den sechs wichtigsten Grundsteinen, begonnen mit der Kreislaufwirtschaft und Recyclingbaustoffen bis hin zu Entscheidungsgrundlagen für Treibhausreduktionspfade und ein dazugehöriger ÖBV-Sachstandsbericht, der den Status der bereits durchgeführten Arbeiten aufzeigt.
Kooperative Vertragsmodelle im Kommen
Im Mai 2021 wurde bereits ein ÖBV-Merkblatt zu Alternativen Vertragsmodellen herausgegeben. Darin wurden neue Modelle erarbeitet, die auch am Baukongress thematisiert wurden. Beispiele dazu wurden bei den Infrastrukturprojekten in Österreich mit S31 Talübergang Sieggraben in England mit HS2 und in Finnland mit dem Tampere Tunnel vorgestellt.
„Wenn alle am Bau Beteiligten zu einem frühen Projektzeitpunkt initiativ werden können, beispielsweise bei kooperativen Vertragsmodellen, wie dem Early Contractor Involvement, bei dem Know-how-Verlust vermieden und die Effizienz gesteigert werden kann, dann spart dies Geld und Ressourcen“, meint dazu Peter Krammer, Vorstandsvorsitzender der ÖBV.
KOOP Award: Kooperation statt Konfrontation
Um diesen Trend auch in Österreich zu stärken, verlieh die ÖBV dieses Jahr am Baukongress zum dritten Mal den KOOP Award für die am besten abgewickelten Bauprojekte Österreichs in den Kategorien „Infrastruktur“ und „Hochbau“. ÖBV-Geschäftsführer Michael Pauser überreichte die speziell für den Preis gestaltete Trophäe heuer an die Projektteams -Bauherr, Planer, Ausführende und ÖBA- der Bauvorhaben „Althan Park“ (Hochbau) und „A23-Generalsanierung Inzersdorfer Hochstraße“ (Infrastruktur). Bei Projektteam „Althan Park“ gefiel der Jury, dass dem Bauherr 6B47 die Wichtigkeit der KPA bewusst war und sich gleich von Beginn an einen externen Begleiter holte sowie dass Terminverzögerungen gemeinsam kompensiert wurden.
Der KOOP Award für das bestabgewickelte Projekt Österreichs in der Kategorie Hochbau wurde heuer an das Team „Althan Park“ mit 6B47, Swietelsky, Delta, Raum Schafferer, und HD-Architekten überreicht. (Bild: ÖBV)
Den Award für das bestabgewickelte Projekt Österreichs in der Kategorie Infrastruktur ging an das Team „A23-Generalsanierung Inzersdorfer Hochstraße“ mit Asfinag, ARGE Habau, Porr und Strabag, Thomas Lorenz, IBBS, Spirk&Partner und Metz&Partner. (Bild: ÖBV)
Digitalisierung, Lean Construction und Baurobotik
Neben Nachhaltigkeit spielten auch Digitalisierung, Lean Construction und Baurobotik im neuen Kongressprogramm eine tragende Rolle: Wie z.B. mit der direkt aus dem Modell angesteuerten CNC-Fräse die hohe Präzision aus dem digitalen BIM Modell direkt auf die Baustelle zu bringen. Von einer integralen BIM-basierten Planung bis hin zur Erstellung einer Web-Plattform für das Monitoring, auf der die Verantwortungsträger jederzeit auf den Digitalen Zwilling zugreifen können, war alles dabei:
Auch wurden die ersten Ergebnisse zum FFG-Forschungsprojekt „BIM-Merkmalservice“ präsentiert, deren Ziel es ist, nicht BIM-Standards zu vereinheitlichen, sondern zu übersetzen. Und es wurde in F&E der Bau des ersten Haus Österreichs mit 3D-Druck gezeigt.