Die Porr hat trotz der Herausforderungen des letzten Jahres ein gutes Geschäftsergebnis erzielt. Der hohe Auftragsbestand, Produktionsleistung und EBT übertreffen nicht nur die Werte des Vorjahrs, sondern auch das Vorkrisenniveau von 2019. (Titelbild: Thomas Maly)
„Das Marktumfeld war 2021 für die Baubranche kein einfaches, unter anderem war es geprägt durch Lieferengpässe und Kostensteigerungen. Unter diesen herausfordernden Umständen hat sich die Porr gut behaupten können“, betont CEO Karl-Heinz Strauss. „Wir haben geliefert: mit der selektiven Annahme von Aufträgen und der Erhöhung der operativen Effizienz haben wir für ausgezeichnete Ergebnisse gesorgt.“
Das coronabedingte Tief scheint damit überwunden: Der Konzernumsatz lag 2021 bei 5.170 Mio. Euro (+11,1 %), das EBT beläuft sich auf satte 85,4 Mio. Euro, ein Wert, der an das Vorkrisenniveau anschließt. In diesem Ergebnis sind die Rückstellungen im Zusammenhang mit der Geldbuße der Bundeswettbewerbsbehörde bereits berücksichtigt.
Volle Auftragsbücher
Ergebnis- und Umsatzplus gehen einher mit einer gesteigerten Produktionsleistung: Mit 5.727 Mio. Euro erreicht sie den Höchstwert in der Unternehmensgeschichte. Darin schlugen u.a. die Fertigstellung von Großprojekten wie das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm im Rahmen von Stuttgart 21 sowie die Weiterführung des Abschnitts KAT 3 des Koralmtunnels zu Buche. Besonders stark stieg die Produktionsleistung in Österreich, der Schweiz und Polen.
Auch der Auftragsbestand konnte zulegen, vor allem durch die Akquisition mehrerer Großprojekte: Unter anderem erhielt die Porr nach dem Baulos 1 nun auch die Beauftragung für das Baulos 4 der Autobahn Sibiu – Pitești in Rumänien. Im Rahmen der Bietergemeinschaft ARGE U2 ist die Porr außerdem am Streckenausbau des Wiener
U-Bahnnetzes beteiligt.
Strategischer Fokus Green and Lean
Mit gut gefüllten Auftragsbüchern ist die Porr auch in das Jahr 2022 gestartet. „Unser Fokus liegt nun auf der Strategie Green and Lean: Damit bauen wir jene Erfolgsfaktoren aus, die für ein Bauunternehmen der Zukunft unerlässlich sind“, kündigt Strauss an. Unter Green and Lean werden jene Technologien zusammengefasst, die die wesentlichen Herausforderungen der Zukunft ansteuern: Nachhaltige Bauprojekte, smarte Technologien und Partnership-Modelle für eine ganzheitliche Zusammenarbeit gehören ebenso dazu wie Lean-Ansätze im Management und auf der Baustelle. So geht es etwa um die Digitalisierung der wesentlichen Bauprozesse und den Ausbau kollaborativer Branchen-Plattformen. Ebenso werden die Kompetenzen in den Bereichen nachhaltige Rohstoffe und Recyclingtechnologien ausgebaut.
„Wir legen mit diesen Maßnahmen den Grundstein für die folgenden Jahre“, so CEO Karl-Heinz Strauss bei der Vorstellung des Bilanzberichts (Bild: Porr).
EBT-Marge und Dividendenausschüttung bestätigt
Für 2025 strebt der Vorstand weiterhin eine Ziel-EBT-Marge von rund 3 % an. Die Einschätzung des weiteren Geschäftsverlaufs orientiert sich an den Zielen in den einzelnen Bereichen sowie an den Chancen und Risiken, die sich zum Jahresanfang in den jeweiligen Märkten ergeben. Nicht abschätzbar sind die Folgen einer möglichen Verschärfung des Ukraine-Konflikts und seine Dauer sowie eine signifikante Steigerung der Energie- und Baumaterialienpreise.
Unverändert hält die Porr aber an ihrer kontinuierlichen Dividendenpolitik fest und steuert eine Ausschüttungsquote von 30 % bis 50 % des Jahresergebnisses an. „Unsere PORR steht für sichere Investments und für zukunftsgerichtetes, nachhaltiges Bauen“, schließt Strauss.