Die österreichische Zementindustrie begrüßt die intensiven Bemühungen Österreichs in Richtung Unabhängigkeit von fossiler Energie. „Heizen ohne CO2-Ausstoß – das ist möglich, aber es braucht dringend auch die Rahmenbedingungen von der Politik dazu“, so Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ.
Dabei sind beispielsweise das Energieeffizienzgesetz wie auch das Wärmegesetz noch immer offene Punkte. Aktuell gewinnt das Thema Heizen ohnehin an Brisanz, nicht nur aufgrund der Klimaschutzbemühungen, sondern auch aufgrund der explodierenden Gaspreise. Damit Österreich den Ausstieg aus der fossilen Energie schafft, muss man sich auch beim Bau langfristig umstellen - neben der Geothermie kann die Bauteilaktivierung dazu beitragen.
Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsexperte Stefan Schleicher, Professor am Wegener Zentrum für Klima und globalen Wandel an der Karl-Franzens-Universität Graz, ist davon überzeugt, dass die Bauteilaktivierung in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien als Ersatz für fossile Brennstoffe ein zukunftsstarkes Heizsystem ist: „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, wir müssen unsere Anstrengungen, raus aus der fossilen Energie zu kommen, deutlich intensivieren. Wir müssen unseren Energieverbrauch drastisch reduzieren und den CO2-Ausstoß verringern. Die Bauteilaktivierung ist dabei ein wesentlicher Baustein für die Energieautarkie, für unsere Unabhängigkeit von Öl und Gas, und für eine nachhaltige Klimaschutzstrategie.
Stefan Schleicher ist Professor am Wegener Zentrum für Klima und globalen Wandel und außerdem Berater des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Wien.
Die Bauteilaktivierung lässt sich klug mit erneuerbarer Energie verknüpfen. Solarthermie, Wärmepumpe und Erdwärme, Wind und die Kraft der Sonne können bei guter Planung und einer gedämmten Gebäudehülle sogar mehr Energie liefern, als verbraucht werden kann. Spaun betont: „Die Bauteilaktivierung ist aufgrund der Fähigkeiten des Baustoffs Beton ein einfaches und zugleich geniales System, dass die Energie, wenn sie nicht benötigt wird, speichern kann – und erst wieder abgibt, wenn der Bedarf vorhanden ist.“
Der österreichische Klima- und Energiefonds folgt mittlerweile diesen Argumenten und unterstützt im Rahmen des Programms „Energieflexibilität durch thermische Bauteilaktivierung“ die Anwendung der thermischen Speicherkapazität von Bauteilen. Damit erhalte die Bauteilaktivierung ihre verdiente Anerkennung als die klimafreundlichste und günstigste und Heiz- und Kühlmethode, so die VÖZ.