Montag, Mai 20, 2024
Antrag genehmigt

Es ist eine der großen Sorgen der Bauwirtschaft: Baugenehmigungen, die pandemiebedingt nicht oder nur verzögert erteilt werden und so die Baukonjunktur künstlich abwürgen. Eine Erhebung des Bau & Immobilien Report unter 18 Städten und Gemeinden unterschiedlicher Größe in ganz Österreich kann leichte Entwarnung geben. 

Den vollständigen Bericht inklusive der genauen Zahlen können Sie hier nachlesen: Antrag genehmigt - Artikel

Wie ein Damoklesschwert hängt das Thema der nicht erteilten Baugenehmigungen über der Baubranche. Die Sorge, dass geplante Bauvorhaben nur deshalb ins Stocken geraten, weil Genehmigungsverfahren ausgesetzt und Verhandlungen zu den eingereichten Verfahren nicht ausgeschrieben bzw. abgesagt werden, ist seit Beginn der Coronapandemie groß.

Nicht wenige Branchenvertreter*innen sehen darin neben dem Fachkräftemangel, der Rohstoffknappheit und den Preisanstiegen der letzten Monate eine der stärksten Konjunkturbremsen für die Bauwirtschaft. Zu gut sind die mahnenden Worte der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler VÖPE kurz nach dem Ausbruch der Coronakrise in Erinnerung, dass Bauvorhaben mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro mangels behördlicher Erledigung auf Eis liegen würden.


Leichte Entwarnung

Eine stichprobenartige Erhebung des Bau & Immobilien Report unter 18 Städten und Gemeinden unterschiedlicher Größe in ganz Österreich liefert keinen Grund für übertriebene Sorge. Zwar gab es 2020 tatsächlich in einigen Kommunen leichte Rückgänge bei den erteilten Baugenehmigungen, diese konnten in den meisten Fällen aber 2021 kompensiert werden. In Summe wurden 2021 in den abgefragten Städte und Gemeinden um knapp zehn Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als 2020 und um knapp sieben Prozent mehr als 2019. Entsprechend auch der Tenor, dass die Coronakrise auf die Erteilung von Baugenehmigungen keinen Einfluss hat.

»Abgesehen vom ersten Lockdown, in welchem keine Bauverhandlungen stattgefunden haben, gibt es für uns schon seit längerer Zeit de facto keine Einschränkungen mehr, da die Durchführung der Verhandlungen bei Einhaltung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen wie Abstand und Maskenpflicht problemlos möglich ist. Auch bei Bauverfahren mit vielen Beteiligten lassen sich die gebotenen organisatorischen Maßnahmen treffen«, heißt es etwa aus Bad Radkersburg.

Auch Landeshauptstädte wie Klagenfurt, Innsbruck oder St. Pölten melden keine spürbaren Auswirkungen oder Hürden, was unter anderem am verstärkten Einsatz von digitalen Möglichkiten speziell in Zeiten von Lockdowns liegt. »Durch die digitale Abwicklung des Informationsverfahrens wird gewährleistet, dass jede Partei des Verfahrens rechtzeitig in die Projektunterlagen Einsicht nehmen kann, ohne das Amt betreten zu müssen«, erklärt etwa die St. Pöltener Baupolizei.

Neuerungen wie diese werden voraussichtlich auch nach Corona beibehalten werden, da es »eine wesentliche Verfahrenserleichterung für sämtliche Beteiligte darstellt. Unterlagen können in Ruhe von zu Hause aus und jederzeit begutachtet werden. Außerdem wird der Personenandrang im Amtsgebäude zu Stoßzeiten, wenn sich gleichzeitig mehrere Projekte im Informationsstatus befinden, verhindert.«


Gründe für Verzögerungen

Einigkeit herrscht in den österreichischen Kommunen darüber, dass auch in Zeiten einer Pandemie die häufigsten Gründe für Verzögerungen im Verfahren Fehler in der Planung und unvollständige Unterlagen sind. Eine Entwicklung, die durch Corona anscheinend noch verstärkt wurde. »Das Einreichwesen selbst hat eine unbefriedigende Entwicklung genommen, die bereits vor der Pandemie ersichtlich war, indem oft mangelhafte Einreichungen seitens der Projektwerber selbst erfolgten und von diesen gewünschte Änderungen während des bereits eingeleiteten Bauverfahrens berücksichtigt werden mussten, was erneute rechtliche und sachverständige Begutachtungen zur Folge hatte«, heißt es aus Linz.

Den vollständigen Bericht inklusive der genauen Zahlen können Sie hier nachlesen: Antrag genehmigt - Artikel

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