Politik und Wirtschaft fordern konkrete Anreize und einen One-Stop-Shop für Sanierungswillige, um die Sanierungsquote zu steigern.
Derzeit liegt die Sanierungsrate in Österreich bei 1,5 %, das ist die Hälfte der im aktuellen Regierungsprogramm angepeilten 3 %. Die Renovierung bestehender Gebäude anzukurbeln, ist für die Erreichung der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 unerlässlich und sichert zudem Wertschöpfung und Arbeitsplätze. »Selten verbinden sich die Benefits für Klima und Wirtschaft so gut wie beim Sanieren«, sagt Sektionschef Dr. Jürgen Schneider aus dem Klimaministerium.
Allerdings zeigt eine Studie des Instituts für Immobilien Bauen und Wohnen (IIBW), dass »Fördern allein zu wenig ist, um bei der Wohnhaussanierung in die Gänge zu kommen«, wie IIBW-Geschäftsführer Wolfgang Amann feststellt. Darüber hinaus brauche es bau- und wohnrechtliche Regelungen, noch mehr Fachkräfte für alle Sanierungsphasen und viel Kommunikation. Ähnlich sieht das Robert Schmid, Obmann des Fachverbandes der Stein- und keramische Industrie. »Wir sehen ja, dass großes Interesse an Sanierungen besteht. Dieses Potenzial gilt es mit weiteren Anreizen zu aktivieren.«
Dazu gehöre in erster Linie der Aufbau von Kompetenzzentren als Anlaufstelle für Sanierungswillige – ein One-Stop-Shop, wie etwa die Sanierungsberatung »Hauskunft« der Stadt Wien. Zudem brauche es dringend eine breite Informationsoffensive in Richtung Endkonsumenten, damit die Fördergelder auch tatsächlich abgeholt werden.