Der Umfrage zufolge spüren knapp 93 Prozent der befragten Bauunternehmen den Rohstoffmangel bei aktuellen Aufträgen und wollen daher auf preisstabile und lieferbare Baustoffe wie Holzbeton setzen.
Fast jedes Bauunternehmen in Österreich ortet derzeit einen Rohstoffmangel, besonders bei den Baumaterialien Ziegel und Holz. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Wiener Meinungsforschungsinstituts TQS Research & Consulting im Auftrag des Arbeitskreises Holzbeton im Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hervor.
Davon profitieren mineralische Baustoffe wie Holzbeton: So denken 69 Prozent der Befragten, dieses Baumaterial sei preisstabiler und verlässlicher lieferbar als andere Baustoffe. Ein Großteil von ihnen wünscht sich deshalb eine bundesweite Förderung von Holzbeton im gemeinnützigen Wohnbau.
Der aktuelle Rohstoffmangel setzt der österreichischen Baubranche immer mehr zu. Das zeigt die aktuelle TQS-Umfrage im Auftrag des VÖB Arbeitskreises Holzbeton, die 123Entscheidungsträger in der österreichischen Baubranche – hauptsächlich Bauunternehmen – umfasste. So spüren 93 Prozent der Befragten die Folgen des Rohstoffmangels bei einigen bzw. den meisten aktuellen Aufträgen in Unternehmen. Davon sind insbesondere die Baumaterialien Ziegel (37 Prozent) und Holzbaustoffe (27 Prozent) betroffen.
Grafik: TQS
Wesentlich besser schneiden hingegen mineralische Baustoffe wie Betonfertigteile (10 Prozent), Ortbeton (3 Prozent) oder Holzbeton (1 Prozent) ab. „Durch den aktuelle Rohstoffmangel und damit verbundene Preissteigerungen greifen die heimischen Bauunternehmen auf diejenigen Baumaterialien zurück, die sich momentan durch stabile Preise und verlässliche Lieferzeiten auszeichnen. Da haben mineralische, regional hergestellte und nachhaltige Baustoffe wie Holzbeton ein enormes Zukunftspotenzial“, sagt Herbert Schilcher, Sprecher des Arbeitskreises Holzbeton im VÖB.
Holzbeton ist ein ausschließlich regional hergestellter Baustoff aus hochwertigen Holzspänen, Wasser und Zement, der sich durch seine Brandbeständigkeit, Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit auszeichnet. Das Baumaterial kommt derzeit insbesondere im gemeinnützigen Wohnbau in Salzburg, Kärnten und der Steiermark zum Einsatz.
Wenn es um den Einsatz von Baumaterialien geht, hat der Kostenfaktor für sogar 88 Prozent der Befragten die höchste bzw. hohe Priorität – nur der Faktor Beständigkeit schneidet hier mit 93 Prozent besser ab. Dem Baustoff Holzbeton schreiben dabei 80 Prozent der Befragten auf dem heimischen Baumarkt eine volle oder teilweise Preisstabilität zu. Noch höhere Prozentsätze bekommt das Baumaterial, wenn es um die verlässliche Lieferung geht:
Grafik: TQS
86 Prozent der Bauträger sind der Meinung, Holzbeton sei aktuell ganz oder eher verlässlich lieferbar. 69 Prozent von ihnen denken gleichzeitig, dass Holzbeton sogar preisstabiler und verlässlicher lieferbar ist als andere Baustoffe.
Große Mehrheit für bundesweite Förderung von Holzbeton
Derzeit wird der Einsatz des Baumaterials Holzbeton im gemeinnützigen Wohnbau nur im Bundesland Salzburg gefördert – dort wurden im Juli 2021 in der aktuellen Novelle des Wohnbauförderungsgesetzes die Förderpunkte für Holzbeton sogar verdoppelt. Eine satte Mehrheit von 96 Prozent der Befragten wünscht sich eine bundesweite Förderung von Holzbeton im gemeinnützigen Wohnbau.
Thomas Mühl, Geschäftsführer der VÖB.
„Regional hergestellte mineralische Baustoffe wie Holzbeton sichern lokale Arbeitsplätze. Dieses Baumaterial punktet auch durch seine Nachhaltigkeit: Einerseits ist es zur Gänze recycelbar und andererseits spart es durch den Einsatz von hochwertigen Holzspänen Ressourcen und speichert damit auch Kohlenstoff. Die Wohnbaupolitik in den Bundesländern muss daher die Regionalität und Nachhaltigkeit mineralischer Baustoffe als relevante Förderungskriterien anerkennen und dem Beispiel aus Salzburg folgen“, sagt Thomas Mühl, VÖB Geschäftsführer.