Die beiden letzten BUAG-Novellen bringen mehr Fairness und mehr Chancen für eine verbesserte Jahresarbeitszeit. Jetzt müssen die Firmen das auch nutzen, wie zum Beispiel den vollen Lohnnebenkostenersatz von der BUAK für Winterfeiertage. Und es muss gemeinsam an weiteren Verbesserungen gearbeitet werden.
Ein Gastkommentar von Josef Muchitsch, Abgeordneter zum Nationalrat, GBH-Bundesvorsitzender.
Der Fachkräftemangel ist in der Hochkonjunktur und Hauptsaison keine Überraschung, im Winter leider kein Thema. Zur derzeitigen Problematik: Es stellt sich immer mehr heraus, dass nicht mehr Geld das Entscheidende für mehr neue Fachkräfte ist, sondern verbesserte Arbeitsbedingungen und mehr planbare Freizeit. Gerade die Tourismusbranche spürt das massiv.
Gute Arbeitskräfte wandern dort in andere Branchen ab. Umso mehr sind wir als Sozialpartner in der Bauwirtschaft aber auch gefordert, an den Schrauben für zeitgemäße und faire Arbeitsbedingungen zu drehen.
Wir brauchen weitere gezielte Maßnahmen für eine verbesserte Jahresbeschäftigung. Arbeitslosenzeiten sind »Gift« für junge Menschen.
Unmenschliches Arbeiten unter Hitze ist Gift vor allem für ältere Arbeiter. Die Mobilität steigt an und das ohne finanziellen Ausgleich.
Wenn wir bei diesen Themen nichts tun, werden wir noch größere Probleme mit dem Fachkräftemangel bekommen. Mit der BauID- Card setzen wir zwar weitere Schritte im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping, wir müssen aber auch Schritte gegen Arbeitslosigkeit am Bau setzen und faire Regeln bei Arbeiten unter Hitze und bei steigender Mobilität schaffen.
Letztendlich geht es darum, wie die Gesellschaft insgesamt die Bauwirtschaft sieht! Daher ran an den Verhandlungstisch und noch im Herbst gemeinsam an Verbesserungen arbeiten.