Samstag, Dezember 21, 2024
Wohnbau: Mit Ziegel fit für den Green Deal

Der Klimaschutz ist eine der mächtigsten Herausforderungen, die wir weltweit zu bewältigen haben. Der Green Deal der Europäischen Kommission zielt darauf ab, die große drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Ein Teil der Lösung ist die Auswahl des richtigen Baustoffs. Aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive spricht alles für ein Ziegelhaus. Denn mit nur einem Baustoff werden die vielen Dimensionen der Nachhaltigkeit erfüllt.

Ziegel bestehen aus ökologisch unproblematischen Rohstoffen

Jeder in Österreich erzeugte Ziegel besteht aus Tonerde und Wasser – beides ist regional vorhanden, Wasser sogar erneuerbar –, wird an der Luft getrocknet und mit Feuer gebrannt. Ziegel sind also ein reines Naturprodukt und ermöglichen gesundes Wohnen. In der Produktion entsteht kein Abfall und kein Abwasser. Der Energieverbrauch für das Trocknen und Brennen von Ziegeln konnte in den vergangenen Jahren durch den Einsatz von Wärmetauschern, hochmodernen Feuerungsanlagen oder der Nutzung von Abwärme deutlich reduziert werden. Und die Ziegelindustrie arbeitet weiter an Hightech-Innovationen.

Ziegel haben besonders klimafreundliche Nutzungseigenschaften

Ziegel sind erwiesenermaßen langlebig. Beispiele dafür sind etwa so berühmte Bauwerke wie die Chinesische Mauer oder, aus der jüngeren Geschichte, die Gründerzeithäuser von Wien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Diese zeigen die sinnvolle und lang andauernde Nutzung der Energie, die in Ziegeln steckt. Ziegelhäuser leisten auch einen bedeutenden Beitrag zum Energiesparen, indem sie vor Hitze und Kälte schützen. Um es drinnen kühl zu haben, braucht es massive Mauern, die die Hitze draußen halten. Gebrannter Ton kann Wärme speichern und diese erst stark zeitverzögert wieder abgeben. Mit Ziegeln kann man daher sommertauglich bauen, was mit Blick auf die immer häufiger auftretenden Hitzewellen auch in unseren Breiten zukunftsweisend werden wird. Darüber hinaus sind Ziegel extrem robust, und das ohne Materialverbund, ohne fossile Bauhilfsstoffe wie Folien oder Verklebungen. Eine Wand aus Ziegel und Mörtel allein erfüllt alle bauphysikalischen und statischen Funktionen inklusive Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz

Ziegel sind recyclebar

„Die Kreislauffähigkeit des Ziegels ist ein ganz wichtiger Teil des Klimaschutzes. Werden die Baustoffe sortenrein getrennt, ist der Ziegel eine Rohstoff-Schatzkammer, mit der sich sehr lange Wertschöpfung generieren lässt“, so Rudolf Ecklmayr, Geschäftsführer des Zieglerverbands. Dachziegel, keramische Pflastersteine (bei Verlegung im Sandbett), aber auch Mauerziegel sind sehr gut recyclebar, z. B. bei der Sanierung von historischen Gebäuden. Auch der im Produktionsprozess auftretende Schleifstaub oder aufbereiteter Ziegelbruch werden entweder im eigenen Produktionsprozess wieder eingesetzt oder für die Herstellung von Zementklinkern verwendet. Gemahlener Produktionsbruch wird zu Tennissand. Recycling-Ziegelmaterial eignet sich auch gut als Zuschlagstoff für die Produktion von Bindemittel und Beton. Aufgrund seiner hohen Porosität können Niederschläge gut gespeichert werden. So kann Recycling-Ziegel als idealer Nährboden von Dachbegrünungen und Baumsubstraten zum Einsatz kommen.

Bauen der Zukunft – das Brick Bauhaus 2050

Für ein ressourcenschonendes, nachhaltiges, wohngesundes und klimaneutrales Bauen wurde mit dem Brick Bauhaus 2050 ein Konzept entwickelt, das auf diesen klimafreundlichen Eigenschaften des Ziegels aufbaut. Verknüpft mit der richtigen Energieversorgung und Haustechnik sowie der passenden Standortwahl können die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit im Lebenszyklus von Gebäuden sowie der europäische Green Deal erfüllt werden. Das sichert auch künftigen Generationen ein gutes und gesundes Leben, wie die folgende Abbildung zeigt.

3 x Grüne WSG im Mühlviertel

Umwelt- und Klimaschutz ist heute wichtiger denn je und spielt mittlerweile in allen Bereichen des täglichen Lebens eine sehr große Rolle. Auch in der Baubranche ist dieses Umdenken längst angekommen. „Wir bei der WSG überdenken alte Gewohnheiten und ersetzen diese durch neue, umweltschonende“, sagt DI Stefan Hutter, Vorstandsobmann der WSG. Die WSG leistet damit im Bereich Wohnbau einen aktiven Beitrag in Sachen Umwelt- und Klimaschutz und hat als Vorreiter drei Gebäude im Sozialen Wohnbau errichtet, die gänzlich auf erdölbasierte Dämmstoffe wie Styropor verzichten. „Der über Jahrhunderte bewährte Ziegel ist die umweltschonende Alternative und verursacht keine Mehrkosten. Hier können wir mit nur einem Baustoff bauen und dämmen zugleich. Gemeinsam mit Bauphysikern, den Experten des Zieglerverbands und der WSG-Technik haben wir Baukonzepte erarbeitet, die auch die strengen Vorgaben der OÖ Wohnbauförderung erfüllen. Es macht uns sehr stolz, dass wir beim Energy Globe Oberösterreich von der Jury für unsere reinen Ziegelbauten als Nominierter in der Kategorie ‚Massiv Ökologisch‘ ausgezeichnet wurden“, so DI Stefan Hutter

Die drei aktuellen Bauvorhaben:

- Kleinzell im Mühlkreis (12 Mietkaufwohnungen / Nahwärme / extensiv begrüntes Dach)

- St. Veit (12 Mietwohnungen / Nahwärme / extensiv begrüntes Dach)

- St. Peter am Wimberg (14 Mietkaufwohnungen / Pelletsheizung / extensiv begrüntes Dach) Die Bauvorhaben sind als ökologisch optimiertes Gesamtkonzept angelegt.

Die wesentlichen Komponenten dabei sind:

- Reiner Ziegelbau ohne erdölbasierte Dämmstoffe

- Heizung mit nachwachsenden biogenen Rohstoffen

- Kompensation der Bodenversiegelung und Wasserspeicherung durch extensive Begrünung der Dächer

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