Freitag, Dezember 27, 2024
Die IT-Werkzeuge der Bauunternehmen

Die alljährliche Report-Umfrage zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Bauunternehmen tatsächlich zum Einsatz kommen und welche Rolle Building Information Modeling (BIM) im beruflichen Alltag heute schon spielt. Fakt ist: Der Stellenwert von BIM steigt auch bei Bauunternehmen deutlich an. Für eine Implementierung im eigenen Unternehmen sehen aber viele noch große Hürden.

Umfragedesign

Für die vorliegenden Ergebnisse hat der Bau & Immobilien Report 122 Bauunternehmen mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews befragt.


 

Der Bau & Immobilien Report hat auch heuer wieder die österreichischen Bauunternehmen befragt, mit welchen CAD- und AVA-Programmen sie arbeiten. Während bei den AVA-Programmen alles beim Alten ist und sich Auer Success weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze halten kann, wurde bei den CAD-Programmen das klassische AutoCAD erstmals von der BIM-Software Revit vom Platz an der Sonne verdrängt. Interessant ist nach wie vor die hohe Zahl an Totalverweigerern. Fast 7 % der befragten Bauunternehmen verzichten ganz auf eine AVA-Software, sogar 11,8 % auf eine CAD-Software.

BIM – heute und morgen

Der Markt für CAD-Software ist weiterhin fest in der Hand zweier Konzerne. Auch wenn die Dominanz etwas zu bröckeln beginnt, vertrauen immer noch zwei Drittel der österreichischen Bauunternehmen auf Lösungen von Autodesk oder der Nemetschek-Gruppe. Dass Revit erstmals das klassische AutoCAD von Platz eins verdrängt hat, darf als kleine Sensation gewertet werden und als Beleg dafür, dass BIM auch bei den Bauunternehmen an Bedeutung gewinnt. Immerhin fast die Hälfte gibt an, schon heute mit BIM zu arbeiten. Eine »sehr große« oder »eher große« Rolle im beruflichen Alltag spielt BIM aber nur bei jedem vierten Unternehmen. Mehr als 40 % haben mit BIM hingegen gar nichts am Hut. Und fast 60 % gehen davon aus, dass BIM auch in Zukunft nur eine kleine oder keine Rolle spielen wird. Dennoch steht für fast drei Viertel der Unternehmen außer Frage, dass durch BIM das Planen und Bauen in Zukunft besser werden wird.

Die größten BIM-Hürden

Auch wenn die Offenheit gegenüber BIM zunimmt, für eine Implementierung im eigenen Unternehmen werden noch zahlreiche Probleme ausgemacht. Am häufigsten (46 %) wird in einer gestützten Abfrage weiterhin das nicht genügend ausgebildete Personal und fehlende Know-how als Hürde genannt. Fast ebenso viel (44 %) scheuen die technologische Komplexität. Ein Drittel nennt die fehlende Rechtssicherheit und die Auswirkungen auf laufende Verträge und ebenso viele halten BIM für den eigenen Betrieb schlichtweg nicht geeignet.

Auer Success ohne Konkurrenz

Klare Verhältnisse gibt es in Sachen Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware. Mit 22,5 % liegt Auer Success weiter unangefochten an der Spitze. Auf den Plätzen folgen AVA-Office (14,9 %), Nevaris (12,9 %) und ABK-AVA (9,9 %). Die hohe Zufriedenheit mit den verwendeten Programmen zeigt sich auch in der nur sehr spärlich ausgeprägten Wechselbereitschaft. Nur knapp 7 % der befragten Unternehmen denken aktuell ernsthaft über einen Softwarewechsel nach. Bei den CAD-Programmen ist die Bereitschaft mit knapp 13 % ungleich höher. 


»Was ist Ihr erster Gedanke, wenn Sie BIM hören?«

(Subjektive Auswahl der Report-Redaktion)

- »Nie gehört.«
- »Hohe Investitionen.«
- »Fehleranfällig.«
- »Schnittstelle für externe und interne Planungsbeteiligte.«
- »Für uns nicht relevant, wir planen nur Einfamilienhäuser.«
- »Wer arbeitet wirklich damit? Das würde mich interessieren.«
- »Baubewirtschaftung mit Hilfe spezieller Computerprogramme.«
- »Transparente Verarbeitung aller Planungsschritte soweit als möglich.«
- »Offener Datenaustausch während der Bauphasen.«
- »Teilweise nicht nachzukommende Bauherrenvorgaben.«
- »Ist im Gespräch, wird aber nicht verwendet.«
- »Sind bereit damit zu arbeiten, wenn es die anderen Mitbeteiligten auch sind.«
- »Gebäudemodell für Baugewerke mittels Softwareprogrammen.«
- »Dafür, was es können sollte, wird es nicht all zu gut angenommen.«
- »Oje, gut gemeint, aber nicht von jedem gut angenommen.«
- »Besserung des interdisziplinären Bauens.«
- »Integrale Zusammenarbeit!«
- »Super Sache.«

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