Die Rail Baltica ist eine im Bau befindliche neue Eisenbahnverbindung, die von Warschau in Polen über Litauen, Lettland und Estland im Endausbau bis nach Helsinki in Finnland führen wird. Daran beteiligt sind alle auf der Strecke liegenden EU-Mitgliedsländer. Das Projekt zählt zu den wichtigsten europäischen und von der EU geförderten Infrastrukturvorhaben.
Im Auftrag der lettischen Projektgesellschaft EDZL wird Österreichs Gleisbauspezialist Swietelsky den Bahnhof und die Infrastruktur von Rail Baltica am Flughafen der lettischen Hauptstadt Riga errichten. Für das Bauvorhaben haben sich die Österreicher mit den lettischen Unternehmen Sia Binders und AS LNK Industries als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Swietelsky ist im Bahnbau europaweit führend und international in 19 Ländern erfolgreich tätig. Mit komplexen Großmaschinen hat das Unternehmen den Bahnbau in Sachen Effizienz und Arbeitssicherheit revolutioniert und geprägt. So konnte man sich auch in Lettland mit gefragtem Anwender-Know-how als Bestbieter gegen renommierte europäische Mitbewerber u.a. aus Frankreich, Spanien, Italien und der Türkei durchsetzen.
Die Arbeiten sollen in fünf Phasen von 2021 bis Dezember 2025 durchgeführt werden. Bestandteile des Auftrages sind die Herstellung des Bahnhofsgebäudes mit 2 Stockwerken aus einer Stahlkonstruktion mit Holz-/Glas-Fassaden samt verbundener Infrastruktur, Viadukte, Lärmschutzmaßnahmen, Zufahrtsstraßen, Überführungen, Böschungen, einer Eisenbahnbrücke über die Autobahn und insgesamt 16 km Bahnstrecke.
Die beiden Gleise werden auf eine Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometer ausgelegt sein und sieben Weichen enthalten. Peter Gal betont als für den Bahnbau zuständiger Vorstand der Swietelsky AG die Bedeutung des Großauftrages: „Das Engagement in Lettland unterstreicht einmal mehr die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Unsere Spezialisten beherrschen die modernsten Technologien und sind damit in der Lage, komplexen Kundenanforderungen ideal zu entsprechen.
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Der lettische Verkehrsminister Talis Linkaits freute sich über die Unterzeichnung: „Der Bauvertrag ist ein positives Signal für die Wirtschaft und wird in den nächsten fünf Jahren hunderte neue Arbeitsplätze schaffen sowie zum Wirtschaftswachstum der Region beitragen.“ Die Infrastrukturinvestitionen würden es außerdem ermöglichen, die Position von Riga als baltischer Luftverkehrsknotenpunkt zu stärken. Dies werde einen bequemen Verkehr zwischen Riga und den Regionen Lettlands ermöglichen. Der Flughafen werde überdies für die Einwohner Litauens und Estlands besser zugänglich sein, meint Linkaits.
Kaspars Vingris, Vorsitzender der lettischen Projektgesellschaft EDZL, fügte hinzu, dass die Schaffung der neuen Infrastruktur auch den Ausbau der Frachtabfertigungsdienste ermöglichen werde. Dies könne dazu beitragen, den Status Lettlands als internationales Ziel- und Transitland zu stärken. „Das Bauprojekt ist groß und komplex. 32 Institutionen waren an seiner Vorbereitung unter schwierigen - pandemischen - Bedingungen beteiligt“, so Vingris anlässlich der Vertragsunterzeichnung.