Der Weltmarkt für wichtige chemische Rohstoffe ist in starken Turbulenzen. Eine Kette parallel verlaufender internationaler Ereignisse und Entwicklungen haben bei Epoxidharzen für Farben und Lacke sowie Polystyrol für Dämmstoffe in den vergangenen Wochen für starken Preisauftrieb gesorgt. Steigerungen von bis zu 60% treffen die Produzenten in der Bauchemie.
Grund dafür sind Lieferengpässe, eine erhöhte Nachfrage in Asien und Europa und ein weltweiter Mangel an Containern, verbunden mit einem starken Anstieg der Transportkosten. Zudem sei die Zahl der Produktionsstätten für Epoxidharz-Rohstoffe weltweit begrenzt. Zuletzt aufgetretene Störungen und sogar Ausfälle ganzer Anlagen hätten sehr schnell gravierende Auswirkungen auf die am Markt verfügbaren Rohstoffmengen und befeuere die Preisdynamik zusätzlich. Eine Entspannung ist in den nächsten Monaten nicht absehbar.
Epoxidharz ist ein wichtiges Bindemittel für viele Farben und Lacke. Die Rohstoffpreise sind für die Lack- und Farbenindustrie entscheidend, da sie mehr als die Hälfte der Produktionskosten ausmachen. Ähnlich prekär ist die Situation bei Polystyrol für die Dämmstoffplatten der Wärmedämmverbundsysteme.
Als Marktführer bauchemischer Erzeugnisse in Österreich beobachtet die Synthesa-Gruppe mit den Unternehmen Synthesa, Capatect in Perg und AvenariusAgro in Wels die Weltmärkte genau, um Versorgungsengpässe zu verhindern. Laut Aussage des Unternehmens wurden vorsorglich die Rohstofflager bereits gut gefüllt, um die Lieferfähigkeit auch weiterhin zu gewährleisten.
Anders sieht es bei den starken Kostensteigerungen aus. Trotz kompensierender Maßnahmen werden sich bereits ab Ende März erste Preiseffekte auch bei Endprodukten wie Dämmstoffen und Beschichtungsprodukten abzeichnen, so die Firmengruppe.
Die Auswirkungen unterscheiden sind je nach Produktgruppe und chemischer Zusammensetzung. „Wichtig ist in diesen turbulenten Zeiten Verlässlichkeit. Wir möchten unsere Kunden daher rechtzeitig informieren, dass in den nächsten Monaten mit Preisanpassungen zu rechnen ist und bitten um Verständnis und entsprechender Vorsorge“, informiert Georg Blümel, CEO der Synthesa-Gruppe.