Drei erfolgreiche Dekaden Baustoff-Recycling wurden Anfang Oktober perfekt organisiert – Stichwort Covid-19 – im Parkhotel Schönbrunn gefeiert.
Was vor 30 Jahren mit zwölf Unternehmen begann, ist heute mit über 110 Recyclinganlagen im Verband eine Erfolgsstory«, betonte Martin Car, Geschäftsführer des Baustoff-Recycling-Verbandes zufrieden. Jährlich werden zehn Millionen Tonnen Baurestmassen aus dem Hoch- und Tiefbau behandelt, die Recyclingquote mit über 80 Prozent übersteigt seit langem die europäisch vorgegebenen Ziele – und dies mit hohen Qualitätsvorgaben.
»Baustoffrecycling befindet sich nun an einem Wendepunkt. Kreislaufwirtschaft spielt künftig eine noch größere Rolle«, ist Thomas Kasper, Präsident des BRV, überzeugt. Es brauche daher nachhaltiges Planen, der Kreislauf der Stoffströme müsse beachtet werden. Bereits Ulrich von Weizsäcker stellte vor Monaten fest, dass 50 Prozent des Klimaschutzes im nachhaltigen Stoffstrom-Management liegen. Baustoffrecyclern kommt eine entscheidende Rolle zu. Tenor des Jubiläumskongresses war, dass es eine Änderung in der Produktionskette von Baustoffen braucht. »Das Pferd muss von vorne aufgezäumt werden«, forderte Christian Holzer, Sektionschef im Klimaschutzministerium, ein Umdenken am Bau.
Man müsse stärker am Beginn der Produktionskette ansetzen, Produkte so gestalten, dass sie nachhaltig sind und nicht erst am Ende des Lebenszyklus über Recycling nachdenken. »Die Hoffnung ist groß, dass wir durch die Ökodesign-Richtlinie einen Sprung nach vorn machen«, betonte er und verwies auch auf das Regierungsprogramm, das bis Ende 2022 eine umfassende Kreislaufwirtschaftsstrategie vorsieht. Ein zentraler Fokus: Baurestmassen (siehe auch Seite 46.)