Mit RECrowd ist Anfang Juni eine neue Crowdinvesting-Plattform gestartet, die erstmals in Österreich die gesamte Wertschöpfungskette im Immobiliensektor abdeckt. Hinter RECrowd steht eine strategische Partnerschaft von Miteigentümer RE/MAX-DCI, dem in Österreich größten Partner des weltweit erfolgreichsten Immobilienmakler-Netzwerkes RE/MAX, und dem heimischen Crowdinvesting-Pionier Conda. Nach rund zwei Monaten am Markt kann nun ein erstes Fazit gezogen werden: Das Pilot-Projekt „Bad Pirawarth: Wohnen am Wiesengrund“ knackte kürzlich die Marke von einer halben Million Euro und wurde aufgrund des regen Zuspruchs bis Ende September verlängert.
Die Österreicher zeigten sich im ersten Halbjahr 2020 trotz Coronakrise spendabel: 33,86 Millionen Euro investierten heimische Anleger in insgesamt 97 Crowdinvesting-Kampagnen. Das entspricht einem Plus von zehn Prozent im Jahresvergleich, wie die Daten der Plattform CrowdCircus1 zeigen. Was sich jedoch nicht geändert hat ist, dass der Löwenanteil des Geldes auf Immobilienprojekte entfällt.
Privates Kapital für Immo-Projekte einzusammeln war noch nie so einfach wie heute – dank fortschreitender Digitalisierung und entsprechender Zinsversprechen. Projektentwickler und Bauträger erkennen im Crowd-Kapital großes Potential, um die Planungssicherheit zu erhöhen. Das durch Crowdinvesting lukrierte Mezzanine-Kapital wird von Banken in der Risikobewertung als Eigenkapital eingestuft und ermöglicht daher Anschlussfinanzierungen. Umgekehrt können Privatinvestoren mittlerweile an Immobilien-Investments partizipieren, die bisher nur Großinvestoren zugänglich waren.
Großteil der Wohneinheiten bereits vermietet oder verkauft
Der Startschuss der Plattform RECrowd erfolgte mit der Premieren-Kampagne „Wohnen am Wiesengrund“ der ACTIMMO Liegenschaftsentwicklungs GmbH. In Bad Pirawarth, einer aufstrebenden Zuzugsregion im niederösterreichischen Weinviertel, entstehen im Rahmen von zwei Bauabschnitten 45 Wohneinheiten (ein Großteil Doppelhäuser). 42 davon sind bereits verwertet. Kurt Praszl, Co-Gründer und Geschäftsführer von RECrowd, sieht das als großen Erfolg: „Viele Projekte haben Probleme mit der Vermarktung. Hier heben wir uns von der Konkurrenz ab und können auf das riesige Makler-Netzwerk und die jahrzehntelange Erfahrung von RE/MAX DCI zurückgreifen.“
Die Häuser in Bad Pirawarth richten sich an ein breites Zielpublikum wie Singles, Familien und Best-Ager. Nach rund zwei Monaten auf RECrowd knackte das Projekt die Marke von 500.000 Euro. „Das entgegengebrachte Vertrauen der Crowd ist ein Zuspruch für uns als neue Plattform auf einem noch jungen und breiten Markt. Aufgrund des regen Interesses haben wir uns dazu entschlossen, die Laufzeit bis Ende September zu verlängern“, freut sich Praszl. Insgesamt soll über RECrowd bis zu einer Million Euro eingesammelt werden. Investoren winken Zinsen in der Höhe von 7,5 Prozent p.a. über die gesamte Laufzeit von 36 Monaten. Praszl ergänzt: „Mit der Mindestinvestitionssumme von 250 Euro wollen wir auch Kleinanlegern, die krisenbedingt möglicherweise weniger Geld zur Verfügung haben, Investment-Chancen bieten.“
Zweites Projekt in den Startlöchern
An den ersten Erfolg in Bad Pirawarth soll mit einem zweiten Projekt in Stein/ Krems an der Donau angeknüpft werden. Ein Apartmenthaus wird für die Zielgruppe Kulturtouristen, Studierende und Mitarbeiter der Universitäten in Stein/Krems aufgestockt und liebevoll restauriert. Sämtliche Denkmalamt- und Baubescheide sind bereits vorhanden, der Startschuss für die Crowdinvesting-Kampagne ist für Anfang September geplant. „Wir haben den Markt lange beobachtet und haben sowohl für Privatanleger als auch Projektentwickler eine einzigartige Mehrwert-Dienstleistung geschaffen. Wir produzieren nicht Projekte am laufenden Band, sondern bieten nur jene an, bei denen wir überzeugt sind, dass sie auch gelingen werden. Schon im Prüfungsprozess wird vieles sichtbar. Qualität geht vor Quantität“, so RECrowd-Geschäftsführer Praszl abschließend.