Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete die weltweite Baubranche einen Umsatzanstieg: Die 100 größten Baufirmen erwirtschafteten Gesamteinnahmen von mehr als 1,462 Billionen US-Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Report des Beratungsunternehmens Deloitte. Auch Österreich ist mit Strabag und Porr im weltweiten Umsatzranking vertreten. An der Spitze stehen die chinesischen Bauriesen, Europa setzt sich beim Börsenwert durch. Laut Experten tut auch die Corona-Krise dem Wachstum der Branche keinen Abbruch.
Mit dem Report „Global Powers of Construction“ ermittelt Deloitte jährlich die umsatzstärksten Vertreter des globalen Bauwesens. Dabei zeigt sich: Die Branche wächst kontinuierlich.
„Im Geschäftsjahr 2019 erzielten die Top 100 Baukonzerne der Welt einen Gesamtumsatz von 1,462 Billionen US-Dollar und damit ein Wachstum von 5 %. Die Unternehmen setzten dabei vorrangig auf Internationalisierung und die Ausweitung des Portfolios abseits von Bautätigkeiten – wie etwa durch Immobilienentwicklung und Dienstleistungen“, so Gabriele Etzl, Partnerin bei Jank Weiler Operenyi/Deloitte Legal.
Österreich unter Top 100
Im diesjährigen Ranking der umsatzstärksten Baukonzerne ist auch Österreich wieder mit zwei Unternehmen vertreten – wenn auch mit kleinen Einbußen bei den Platzierungen. Während die Strabag im Geschäftsjahr 2018 noch auf Platz 19 lag, rutscht die heimische Baufirma nun mit einem Jahresumsatz von 17,540 Milliarden US-Dollar auf den 22. Platz. Die Porr ist ebenfalls etwas zurückgefallen: Im Vorjahr noch auf Platz 53, erreicht sie nun mit einem Jahresumsatz von 5,463 Milliarden US-Dollar den 55. Platz.
„Trotz des leichten Rückfalls im Ranking ist es nach wie vor sehr beeindruckend, wie sich Strabag und Porr in dem harten globalen Wettbewerb behaupten. Österreich ist dank ihnen in den weltweit Top 100 vertreten – ein starkes Signal für den Standort und die heimische Baubranche“, betont Gabriele Etzl.
Chinesische Bauriesen bei Umsatz führend
Mit sechs Unternehmen in den Top 10 steht China unangefochten an der Spitze des Umsatzrankings. Auf Platz 1 liegt die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit 205,531 Milliarden US-Dollar Umsatz. Die Plätze 2 bis 4 sind ebenfalls in chinesischer Hand. Mit rund 53,792 Milliarden Umsatz folgt auf Platz 5 das französische Bauunternehmen Vinci. Auch Japan und Spanien sind unter den Top 10 vertreten.
„Chinesische Bauunternehmen dominieren das Umsatzranking seit einigen Jahren. Sie machen insgesamt rund 44 % des Branchenumsatzes aus. Doch in puncto Marktkapitalisierung haben europäische Baufirmen die Nase vorne: Mit 37 % hat Europa hier den größten Anteil. China folgt mit 18 % erst an zweiter Stelle“, ergänzt die Branchenexpertin.
Auswirkungen der COVID-19-Krise nur schwer vorherzusagen
Wie sich die Corona-Krise auf den weiteren wirtschaftlichen Erfolg der Branche auswirken wird, ist laut Deloitte Report aktuell noch nicht absehbar. Allerdings könnte die COVID-19-Pandemie den verstärkten Einsatz neuer industrieller und digitaler Technologien begünstigen. Bereiche wie künstliche Intelligenz und Analytik haben großes Potenzial für das Bauwesen.
„Es wird sich erst noch zeigen, wie die Baubranche die Corona-Krise meistern wird. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die rege Bautätigkeit auch heuer weitergehen und die Branche weiter wachsen wird“, erklärt Gabriele Etzl abschließend.
Die umsatzstärksten Bauunternehmen weltweit:
Rang - Unternehmen - Land - Umsatz 2019 (USD)
1 - China State Construction Engineering Corp. Ltd. (CSCEC) - China - 205,531 Mrd.
2 - China Railway Group Ltd. (CREC) - China - 123,165 Mrd.
3 - China Railway Construction Corp. Ltd. (CRCC) - China - 120,214 Mrd.
4 - China Communications Construction Company Ltd. (CCCC) - China - 79,984 Mrd.
5 - Vinci - Frankreich - 53,792 Mrd.
6 - Metallurgical Corporation of China Ltd. (MCC) - China - 49,020 Mrd.
7 - Actividades de Construccion y Servicios S.A. (ACS) - Spanien - 43,712 Mrd.
8 - Bouygues - Frankreich - 42,459 Mrd.
9 - Daiwa House Industry Co. - Japan - 37,368 Mrd.
10 - Shanghai Construction Group (SCG) - China - 29,747 Mrd.
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22 - Strabag - Österreich - 17,540 Mrd.
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55 - Porr AG - Österreich - 5,463 Mrd.