Die Lafarge Zementwerke GmbH hat seit Anfang Juli einen neuen CEO. Berthold Kren, bislang bei LafargeHolcim für den Bereich Geocycle Asien verantwortlich, folgt auf José Antonio Primo nach, der die Weiterentwicklung von Carbon Capture Projekten in Europa für LafargeHolcim übernimmt.
„Mit dieser Besetzung setzt LafargeHolcim ein klares Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaneutralität“, erklärte Berthold Kren bei seiner Antrittsrede. Der Werdegang des Umwelttechnikers in der Gruppe begann mit der Entwicklung alternativer Brennstoffe bei Lafarge Zementwerke in Österreich, bevor er die Herausforderung auf Gruppenebene als Head of Energy EMEA in Paris übernahm. Zuletzt zeichnete er dafür verantwortlich, Geocycle, die Abfallbehandlungssparte von LafargeHolcim, in Asien aufzubauen und weiterzuentwickeln. Es freut den Steirer besonders, dass die Lafarge Zementwerke GmbH seit Jahren Innovationen im Klimabereich vorantreibt und Nachhaltigkeit und Klimaneutralität als wesentliche Bestandteile einer erfolgreichen Unternehmensstrategie ins Zentrum rückt.
Kren spielte dabei auf das jüngste Vorzeigeprojekt Carbon2ProductAustria (C2PAT) an, das erst vor wenigen Tagen vorgestellt wurde. „Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung haben die Unternehmen Lafarge, OMV, VERBUND und Borealis einen wichtigen Meilenstein zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Forcierung der Kreislaufwirtschaft gesetzt. Die Pilotanlage im Werk Mannersdorf wird die Emissionen in der Zementindustrie signifikant senken und CO2 als wertvolle Ressource für die Weiterverwendung etablieren. Ich bin stolz, dass wir dieses Projekt in Österreich umsetzen“, so Kren weiter.
Regionales Eco-Produktportfolio
Angesichts der prozessbedingten CO2 Emissionen und der Verknappung von Zumahlstoffen, wie z. B. Hüttensand und Flugasche, die in der Zementindustrie seit jeher eingesetzt werden, arbeitet Marktführer Lafarge bereits an einem neuen regionalen Eco-Produktportfolio, das die österreichische Bauwirtschaft auf ihrem Weg zur Klimafitness unterstützen soll. Berthold Kren dazu: „In unseren Werken in Mannersdorf (NÖ) und Retznei (Stmk.) sind wir technisch gut aufgestellt, um CO2 reduzierte Zemente durch innovative Produktionsmethoden zu erzeugen.” Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird es für die österreichische Bauwirtschaft entscheidend sein, diese Bindemittel und somit auch CO2-optimierte Betone einzusetzen.
“Während der durchschnittliche CO2-Gehalt mit 493 kg/Tonne Zement in Österreich bereits international einen der niedrigsten Werte aufweist, forschen unsere Technologen bereits an Zukunftszementen, um diesen Wert nochmals zu unterschreiten. “Dafür müssten aber auch diverse Normen geändert werden“, nennt Kren als Bedingung. Um das Zwei-Grad-Ziel in der Klimapolitik zu erreichen, bedarf es allerdings auch eines Umdenkens bei Ausschreibungen und Planungen, denn “es muss einmal betont werden, dass der Baustoff Beton eine positive Klimabilanz aufweist, wenn man den Lebenszyklus endlich einmal objektiv betrachtet”, so Berthold Kren weiter.