Mittwoch, Jänner 08, 2025
Finaler Durchschlag im Koralmtunnel

18 Jahre nach den ersten Probebohrungen sind beide Röhren des Koralmtunnels vollständig gegraben. Der Durchschlag in der Nordröhre des Koralmtunnels ist ein historisches Ereignis, an dem mehrere Tausend Menschen beteiligt waren.

Genau 11.208 Meter haben sich die Mineure mit dem Tunnelbohrer „Kora“ seit 2014 vom Kärntner Lavanttal aus durch den Berg gegraben. Nach dem ersten Durchschlag im Jahr 2018 und den Weltrekorden der steirischen Tunnelbohrer „Mauli 1“ und „Mauli 2“, ist jetzt der gesamte Koralmtunnel gegraben. Eine herausragende Leistung, die international für Anerkennung sorgt. Der Koralmtunnel ist eines der längsten Tunnelbauwerke der Welt und besteht aus zwei parallelen Tunnelröhren mit jeweils 33 Kilometer Länge. Dazu kommen viele Querschläge, Lüftungsbauwerke und sogar eine 900 Meter lange Nothaltestelle mitten im Gebirge. Mithilfe des Koralmtunnels können Fahrgäste künftig in nur 2:40 komfortabel von Wien nach Klagenfurt reisen bzw. in 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt. Superlative sind bei diesem Projekt allgegenwärtig.

Wachsen mit der Herausforderung

Die Verhältnisse waren dabei nicht immer einfach. Trotz hartnäckiger Störzonen im Gebirge hat die Mannschaft und „Kora“ ihr Ziel schließlich erreicht. Das Ergebnis ist mehr als Symbolik. Der Koralmtunnel bedeutet ein Zusammenrücken der beiden Bundesländer Kärnten und Steiermark – eine neue Verbindung, die künftig eine entscheidende Rolle der neuen Südstrecke einnimmt und noch vielen Generationen zur Verfügung steht. Schon bald ist es soweit: In 45 Minuten vom Uhrturm zum Wörtersee – die Koralmbahn macht es möglich.

Tausende Menschen und 3 Megabohrer

45.480 Meter haben alle drei Megabohrer zusammen im Koralmtunnel innerhalb von sieben Jahren zurückgelegt. Mit jeweils 10.000 PS und 2.500 Tonnen Gewicht haben sie sich Meter für Meter durch den Berg gekämpft. Der Rest wurde in „Handarbeit“ erledigt – mittels

Bagger- und Sprengarbeiten. Mehrere Tausend Menschen waren über die Jahre am Bau des Koralmtunnels beteiligt – aktuell sind es rund 800. Nach dem letzten Durchschlag steht jetzt auch auf Kärntner Seite der Innenausbau voll im Fokus. Rund zwei Drittel der Tunnelröhren werden mit einer zusätzlichen Innenschale ausgerüstet. Von steirischer Seite aus ist rund die Hälfte bereits geschafft.

Ein Jahrhundertprojekt geht ins Finale

Mit dem Durchschlag in der Nordröhre ist übrigens nicht nur der Vortrieb beim Koralmtunnel geschafft. An der gesamten Koralmbahn sind damit alle Vortriebsarbeiten fertiggestellt. Weite Teile der Koralmbahn in Unterkärnten konnten auch schon im Rohbau fertiggestellt werden – darunter beispielsweise die Tunnelkette St. Kanzian und das zweitlängste Tunnelsystem der Koralmbahn, der Granitztaltunnel. Und es geht im Eiltempo weiter. Derzeit entstehen parallel die Bahnhöfe St. Paul im Lavanttal und Weststeiermark sowie weitere offene Abschnitte. Ein Jahrhundertprojekt geht ins Finale.

Karl-Heinz Strauss, CEO Porr AG: „Es macht uns stolz, Teil dieses Jahrhundertprojekts zu sein und damit die Expertise der PORR in den Bereichen Tiefbau, Infrastruktur und Tunnelbau unter Beweis stellen zu können. Wir gratulieren allen Projektbeteiligten zum erfolgreichen Durschlag, einem bedeutenden Meilenstein im Großprojekt Koralmbahn.“

Thomas Birtel, CEO Strabag AG: "Die Arbeiten am Koralmtunnel haben uns wieder gezeigt, warum gerade im Tunnelbau Respekt vor der Natur absolut angebracht ist. STRABAG hat 2/3 des Koralmtunnels aufgefahren. Die geologischen Herausforderungen vor Ort hatten sich als herausfordernder erwiesen als ursprünglich angenommen. Dies hat klarerweise auch Bauzeitänderungen nach sich gezogen. Durch sorgfältiges Vorgehen und dank der Kompetenz unseres Teams konnten wir im August 2018 schließlich unseren Teil der Vortriebsarbeiten abschließen.“

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